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-> News aus Astronomie und Raumfahrt vom 12.7.2024

Astronomie

Beobachtungstipps im Juli

Sonnenferne, Hundstage und Saturn am Abendhimmel

Der Juli ist der erste komplette Sommermonat. Die Nächte sind weiterhin kurz, so dass viele auf gutes Wetter hoffen dürften, um zumindest diese Zeit optimal für Beobachtungen nutzen zu können. Am Himmel gibt es einiges zu sehen und mit Saturn hat sich sogar ein Planet wieder an den Abendhimmel vorgearbeitet. Die Erde erreicht am 5. Juli den sonnenfernsten Punkt ihrer Bahn.

Thema des Monats: Der 25. Sonnenaktivitätszyklus – stärker als erwartet

12. Juli: HEUTE AM HIMMEL

Kennen Sie die täglich publizierte Seite Heute am Himmel? Sie bietet tagesgenaue Informationen zu Astronomie und Raumfahrt, beginnend mit den Daten zum Mond und den Dämmerungszeiten. Anschliessend gibt sie in der Rubrik Tagesereignisse kurz und bündig einen kompakten Überblick zum Tagesgeschehen. Danach folgt eine tabellarische Auflistung der Astronomischen Ereignisse, gefolgt von den Planeten am Abend- und am Morgenhimmel. Zum Schluss werden die Überflugdetails zur Internationalen Raumstation (ISS) und hellen Satelliten, sowie die wichtigsten Links zur Sonnenbeobachtung gelistet.

Insgesamt also eine wichtige, astronomische Ressource, ohne die (fast) kein Amateurastronom auskommt!

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Tropfende Elementarteilchen erzeugen nukleare Pasta

In den superdichten Sternüberresten nimmt Materie exotische Formen an. Ein neues Modell legt nahe: Protonen und Neutronen tropfen aus Atomkernen heraus und werden zu bizarren Formen verzerrt.

Und hier ein Beitrag auf astronews.com zum gleichen Thema.

–> Künstlerische Darstellung des Magnetfelds um einen Neutronenstern.

© SAKKMESTERKE / GETTY IMAGES / ISTOCK (AUSSCHNITT)

Mikrometeoriten: Ein Staubteilchen vom Rand des Sonnensystems

Mikrometeoriten sind winzige Staubpartikel, die sich beispielsweise auf Hausdächern finden lassen. Einem internationalen Forschungsteam ist es nun gelungen, die Entstehungsorte von zwei Mikrometeoriten mit hoher Wahrscheinlichkeit aufzuklären. Beide befanden sich in Staub, der auf dem Dach des Physikgebäudes der TU Berlin eingesammelt wurde.

<– Der auf dem Dach der TU Berlin gefundene Mikrometeorit mit Schildkrötenmuster, das durch spezielle Kristallisationsprozesse in der Erdatmosphäre entstand. Er entstammt mit großer Wahrscheinlichkeit dem äußeren Sonnensystem und könnte sich aus Kometen, die am Jupiter vorbeiziehen, oder Gesteinsmaterial im Kuipergürtel abgetrennt haben.

Foto: TU Berlin

Mit der Entdeckung von Ceres schuf Gauß die Grundlage für KI

Der junge Gauß wurde berühmt, als von ihm entwickelte Methoden die Bahnkurve eines Asteroiden vorhersagten. Heute legen sie den Grundstein unter anderem für künstliche Intelligenz.

–> Das Gebiet der künstlichen Intelligenz ist recht jung – zumindest viel jünger als Gauß. Und trotzdem schuf dieser die Grundlage, nach der heutige KI-Algorithmen arbeiten.

© AKINBOSTANCI / GETTY IMAGES / ISTOCK (AUSSCHNITT)

WIL TIRION, 1943–2024

Dutch astrocartographer Wil Tirion will be remembered as the creator of the most beautiful star maps and atlases of our time.

<– Wil Tirion at work on the Sky Atlas 2000.0.

Sky & Telescope, 1981 June

A BLACK HOLE FOR OMEGA CENTAURI

The motions of individual stars in the core of Omega Centauri, a massive globular cluster, confirm the existence of a black hole at its core.

–> A three-panel zoom into a new colored Hubble image of Omega Centauri, with the likely position of the intermediate-mass black hole marked with a dashed circle.

ESA / Hubble & NASA, M. Häberle (MPIA)

APOD: Astronomy Picture of the Day

Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite „Astronomy Picture of the Day“ (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht.

<– Jones-Emberson 1

Image Credit & Copyright: Team OURANOS, (Jean-Baptiste Auroux, Jean Claude Mario, Mathieu Guinot & Matthieu Tequi)

NEW SIMULATION SHEDS LIGHT ON BLACK HOLE GROWTH

New supercomputer simulations reveal the journey gas takes to enter a galaxy and surround and enter its black hole.

–> This still from a new simulation shows a supermassive black hole surrounded by a swirling disk. This accretion disk feeds the central black hole.

Caltech / Phil Hopkins group

Astronomers could use a synthetic cosmos to unravel dark matter mysteries

A simulated universe should help astronomers better anticipate dark matter and dark energy signatures.

Scientists have used supercomputers to create a „synthetic universe“ that will help predict what the next generation of super-telescopes will see upon opening their eyes to the cosmos.

These telescopes will both be „dark universe“ detectives in that they will investigate the two most pressing mysteries in cosmology: dark energy and dark matter, sometimes referred to collectively as the „dark universe.“ Notably, the news comes as the $10 billion James Webb Space Telescope (JWST) celebrates two years of delivering scientific results today, July 12.

<– (Left) a simulation of how the universe will look to the Rubin observatory (Right) a simulation of how the cosmos will appear to the Roman space telescope

Image credit: J. Chiang (SLAC), C. Hirata (OSU), and NASA’s Goddard Space Flight Center

‚Dark comets‘ may have given Earth its water long ago

„There may be more objects like this out there. This could be a significant fraction of the nearest population.“

„Dark comets,“ which are near-Earth asteroids that behave like comets and could contain water ice, have mostly come from the asteroid belt between Mars and Jupiter and could make up as much as 60% of all near-Earth objects, a new study suggests.

Dark comets were first revealed in 2023, when a team led by Darryl Seligman of Cornell University identified six of them based on their anomalous motions.

–> The near-Earth asteroid Bennu displayed signs of outgassing not visible from Earth but detectable when viewed from close-up by NASA’s OSIRIS-REx spacecraft.

Image credit: NASA/Goddard/University of Arizona

Galactic ‚Heart and Lungs‘ Mechanism Regulates Growth

A recent study published in the Monthly Notices of the Royal Astronomical Society proposes that galaxies possess a „heart and lungs“ mechanism that regulates their growth and prevents them from becoming overly large. This finding sheds light on why galaxies are not as massive as previously anticipated.

<– illustration only

NASA/JWST

Raumfahrt

Ariane 6: Europäische Schwerlastrakete startet erstmals ins All

Die Ariane 6 hat ihren Jungfernflug erfolgreich absolviert. Damit hat Europa wieder ein eigenes Trägersystem, um Satelliten ins All zu bringen. Allerdings klappte nicht alles einwandfrei.

–> Die Ariane 6 nach dem Abheben vom Weltraumbahnhof in Französisch-Guyana.

© ESA – S. CORVAJA / THE FIRST ARIANE 6 ROCKET SOARS TO THE SKY (AUSSCHNITT)

Sunrise III: Sonnenteleskop zum Beobachtungsflug gestartet

Das ballongetragene Sonnenobservatorium Sunrise III ist gestartet. Gestern Morgen um 6.24 Uhr hob es vom Esrange Space Center in der Nähe der nordschwedischen Kleinstadt Kiruna ab. Der Beobachtungsflug soll mehrere Tage dauern und dem Team einen detaillierten Blick auf die Sonne ermöglichen. Parallel finden auch Beobachtungen von der Erde aus und aus dem All statt.

<– Sunrise III steigt in den Himmel.

Foto: MPS (D. Germerott)

SpaceX Falcon 9 rocket suffers anomaly during Starlink satellite launch

The incident occurred during a launch of SpaceX’s Starlink internet satellites from Vandenberg Space Force Base in California. The Falcon 9 performed well initially; its two stages separated on time, and the first stage came down for a landing on a drone ship about eight minutes after liftoff as planned.

But the rocket’s upper stage, which was hauling 20 Starlink spacecraft to low Earth orbit, encountered a problem.

–> Screenshot from the webcast of a SpaceX Starlink satellite launch on July 11, 2024, showing a buildup of white material on the upper stage of a Falcon 9 rocket.

Image credit: SpaceX

Aus den Sektionen und Fachgruppen

Die Astro-Szene Schweiz und international im JuLi 2024

Dieser monatlich erscheinende Newsletter der SAG-SAS umfasst neben einem Rückblick auf die vergangenen Highlights aus dem Umfeld der Sektionen und Fachgruppen der SAG-SAS einen Ausblick auf die spannendsten Termine zu astronomischen und raumfahrttechnischen Ereignissen im Folgemonat.

16. Juli: Zoom-Meeting der Fachgruppe Astrofotografie

Die Mitglieder der Fachgruppe Astrofotografie treffen sich ungefähr alle zwei Monate in einer Videokonferenz. Wir verwenden dazu die Applikation “Zoom”. Zur Teilnahme am Meeting werden Zugangsdaten benötigt. Bitte kontaktiere dafür mind. 5 Tage vorher: 

Die Termine liegen zeitlich absichtlich um die Vollmond-Phase, damit die Fotografen die mondlosen Nächte für das Fotografieren nutzen können.

Weitere Infos finden Sie unter www.astrofoto.ch/agenda.html

9. – 12. August: Perseidenabende

Durchführungsort: Sternwarte Bülach jeweils 20 – 23 Uhr

Jährlich im August sind die Perseiden-Meteore zu sehen. Die Sternwarte Bülach bietet in dieser Zeit spezielle Beobachtungsabende zu diesem Thema. Nebenbei werden bei klarem Himmel an den Teleskopen diverse Objekte des Sommerhimmels gezeigt.

Besichtigung der Eidgenössischen Sternwarte in Zürich (Semper-Sternwarte)

Die Fachgruppe Astronomiegeschichte und die Rudolf-Wolf-Gesellschaft der SAG laden Dich zu einer Führung durch die Eidgenössische Sternwarte in Zürich mit anschliessendem Vortrag zur Sternwarte und zu Rudolf Wolf durch Thomas K. Friedli ein.

Weitere Infos siehe Einladung.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 beschränkt, daher bitten wir um eine Anmeldung bis spätestens 26. Juli 2024 (siehe Einladung). Es gilt die Reihenfolge der Anmeldungen.

Von den Schweizer Hochschulen

EPFL: Une collaboration pour une cartographie du cosmos plus complète

L’EPFL a officiellement rejoint le projet MUST (MUlti Spectroscopic Telescope), mené par l’Université Tsinghua en Chine, en tant que membre fondateur. Grâce à ce projet phare, les scientifiques pourront mieux comprendre l’Univers jeune, l’énergie noire et la matière noire.

And here’s the English version of the article.

© iStock

UNI BERN: Rätsel der Unterschiede in der Dichte der Sub-Neptune gelöst

Die meisten Planeten, die um Sterne in unserer Galaxie kreisen, sind sogenannte Sub-Neptune, die grösser sind als die Erde aber kleiner als Neptun. Eine aktuelle Studie des NFS PlanetS, der Universität Genf und der Universität Bern in Astronomy & Astrophysics zeigt, dass es zwei Populationen dieser Sub-Neptune gibt – die dichteren und die weniger dichten. Der Unterschied in der Dichte geht gemäss den Forschenden auf unterschiedliche Entstehungsprozesse dieser Exoplaneten zurück, und ist nicht das Ergebnis der Anwendung von unterschiedlichen Messmethoden, was bisher ebenfalls für möglich gehalten wurde.

<– Künstlerische Darstellung des TOI-178-Systems mit dem Planeten im Vordergrund, der am entferntesten um den Stern kreist. Das System weist sechs Exoplaneten auf, die sich alle bis auf den, der dem Stern am nächsten ist, in Resonanz befinden.

© ESO/L. Calçada/spaceengine.org

ETH: Forschende weisen tägliche Meteoriteneinschläge auf dem Mars nach

Ein internationales Team von Forschenden kombiniert Bilder aus dem Weltraum mit seismologischen Daten von der InSight-Sonde, um die Einschlagsrate von Meteoriten auf dem Mars neu zu bestimmen. Die Seismologie liefert ausserdem neue Erkenntnisse über die Dichte von Marskratern und das Alter verschiedener Regionen eines Planeten.

–> Erster Meteoroiden-Einschlag, der von der InSight-Mission der Nasa aufgezeichnet wurde. Das Bild wurde von der HiRISE-Kamera des Mars Reconnaissance Orbiter aufgenommen. 

Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona

Marc Eichenberger

Präsident

Seit Kindesbeinen bin ich begeisterter Amateurastronom und war mehr als 30 Jahre im Vorstand der Astronomischen Gesellschaft Luzern tätig, die letzten neun Jahre als deren Präsident. Als stolzer Besitzer von drei Teleskopen sowie einem Astro-Feldstecher verbringe ich die klaren Nächte am liebsten mit Freunden und Gleichgesinnten als visueller Beobachter. Wenn es die Zeit erlaubt versuche ich als Mitglied der AAVSO auch einen kleinen, wissenschaftlichen Beitrag zu leisten. Als Präsident der SAG-SAS ist es unter anderem mein Ziel die Astronomie allen Interessierten auf verständliche Art zugänglich zu machen.

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