Astronomie
Beobachtungstipps im Oktober
Planetenvielfalt am Abendhimmel
Neben der Möglichkeit von Polarlichtern bis in unsere Breitengrade am ersten Wochenende dieses Monats dürfen wir auch wieder einmal auf einen schönen Kometen am Abendhimmel hoffen – leider sind beide Beobachtungen noch unsicher, es bleibt also spannend! Am Samstag, dem 19. Oktober, werden wir jedoch auf jeden Fall in der ganzen Schweiz und Deutschland den “Tag der Astronomie” oder einfach den “Astronomietag” geniessen können – kommen Sie doch auch! Weitere Details dazu finden Sie weiter unten oder direkt hier und hier.
Am abendlichen Himmel wird es langsam voll: Immer mehr Planeten sind zu sehen. Zu Venus und Saturn gesellen sich im Laufe des Monats auch Mars und Jupiter. Ansonsten zeigt sich der Sternhimmel im Vergleich zum Vormonat relativ unverändert und lässt manchen vielleicht noch auf eine Zugabe in Sachen Sommer hoffen.
Ereignis des Monats: Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS)
11. Oktober: HEUTE AM HIMMEL
Kennen Sie die täglich publizierte Seite Heute am Himmel? Sie bietet tagesgenaue Informationen zu Astronomie und Raumfahrt, beginnend mit den Daten zum Mond und den Dämmerungszeiten. Anschliessend gibt sie in der Rubrik Tagesereignisse kurz und bündig einen kompakten Überblick zum Tagesgeschehen. Danach folgt eine tabellarische Auflistung der Astronomischen Ereignisse, gefolgt von den Planeten am Abend- und am Morgenhimmel. Zum Schluss werden die Überflugdetails zur Internationalen Raumstation (ISS) und hellen Satelliten, sowie die wichtigsten Links zur Sonnenbeobachtung gelistet.
Insgesamt also eine wichtige, astronomische Ressource, ohne die (fast) kein Amateurastronom auskommt!
Hinweis: Das Lesen dieses Beitrags setzt eine Mitgliedschaft beim ORION-Portal voraus.
Polarlichter über der Schweiz und bis nach Südfrankreich – schon wieder!
Es ist offensichtlich – die Sonne hat im 11-jährigen Zyklus ihr Aktivitätsmaximum erreicht. Die Sonnenstürme sind zahlreich und so auch die Polarlichter bis in unsere Breitengrade.
Gerade letzte Nacht wurde von einigen Beobachtern erfolgreich Polarlichter beobachtet und fotografiert – und das trotz “schwierigen Wetterverhältnissen” 😉
Angekündigt und live mitverfolgt wurde das Ganze auch auf dem ORION-Portal – ein Besuch auf der Seite lohnt sich also immer!
–> Ein Polarlicht über Eglisau, Blickrichtung NNE, in der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober 2024.
Bild: Stefan Meister, Sony a7s I, 30mm, f/2.8, 1.6s, ISO 12800 – Aufnahmezeitpunkt: 23:44 MESZ
Sternexplosion wird am Himmel sichtbar sein
Ein Stern wird kommen: Eine kosmische Explosion in 3000 Lichtjahren Entfernung steht unmittelbar bevor. Sie wird mit bloßem Auge am Himmel sichtbar sein.
Und hier ein sehr schön gemachter Online Beitrag von SRF, der die kommende Nova T Coronae Borealis (T CrB) erklärt.
<– Die Nova geschieht, weil Material vom Nachbarstern auf die Oberfläche eines Weißen Zwergs (oben) stürzt und dort eine thermonukleare Explosion stattfindet (Illustration).
© NASA’s Goddard Space Flight Center/S. Wiessinger / Klassische Nova (Ausschnitt)
Sternbedeckungen durch den Mond im Oktober 2024
Interessante Sternbedeckungen durch den Mond sind vor allem in der zweiten Monatshälfte beobachtbar. Der Erdtrabant zieht dabei auch über Mitglieder des bekannten offenen Sternhaufens der Plejaden hinweg.
–> Wenn der vorbeiziehende Mond Sterne ganz oder teilweise verdeckt, sind reizvolle Beobachtungen möglich. Wir stellen Ihnen jeden Monat besonders lohnenswerte Begegnungen vor.
© Michael Kretschmer (Ausschnitt)
Komet Tsuchinshan-ATLAS wird mit bloßem Auge sichtbar
Ab dem 11. Oktober wird man in dunklen Nächten einen Schweifstern sehen können. Die beste Sichtbarkeit wird für kommendes Wochenende erwartet.
Hier ein Beitrag auf skyandtelescop.org zum gleichen Thema.
<– Im September stand der Komet bereits unmittelbar vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel tief über dem Osthorizont, in Deutschland allerdings ungünstig für Beobachter. Von der Südhalbkugel aus, im Mittelmeerraum oder auf den Kanarischen Inseln waren sie hier im Vorteil. Michael Jaeger gelang diese Aufnahme in Namibia.
© Michael Jäger (Ausschnitt)
Die Sonne beruhigte sich wieder etwas
Nach den Höhenflügen der vorherigen vier Monate beruhigte sich die Sonnenaktivität im vergangenen September etwas. In diesen Zeitraum wird wohl auch das Maximum des aktuellen Zyklus fallen. Zwar sank die Relativzahl auf einen noch recht hohen Wert, aber die kräftigen Eruptionen nahmen vor allem in der zweiten Monatshälfte deutlich ab. Zudem blieb die Aktivität der Nordhalbkugel weiterhin hinter derjenigen des Südens zurück.
–> Im Spektralbereich der H-alpha-Linie zeigen sich vielfältige Phänomene der Sonnenaktivität mit großem Detailreichtum.
© Michael Schmidt (Ausschnitt)
APOD: Astronomy Picture of the Day
Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite “Astronomy Picture of the Day” (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht.
<– Ring of Fire over Easter Island
Image Credit & Copyright: Yuri Beletsky (Carnegie Las Campanas Observatory, TWAN)
James Webb: Detaillierter Blick auf protoplanetare Scheiben
Mithilfe des Weltraumteleskops James Webb gelang nun ein detaillierter Blick auf Scheiben aus Gas und Staub um junge Sterne, in denen neue Planeten entstehen. Die hier beobachtete verschachtelte Struktur der Gasströme bestätigt einen seit Langem theoretisch angenommenen Mechanismus, der es dem Stern ermöglicht, durch das Abzapfen von Scheibenmaterial zu wachsen.
Hier ein Beitrag auf skyandtelescope.org zum gleichen Thema.
–> Diese künstlerische Darstellung einer planetenbildenden Scheibe, die einen jungen Stern umgibt, zeigt einen wirbelnden “Pfannkuchen” aus heißem Gas und Staub, aus dem Planeten entstehen. Mit dem James-Webb-Weltraumteleskop erhielt das Team detaillierte Bilder, die die verschachtelte, konische Struktur von Scheibenwinden zeigen – Gasströme, die in den Weltraum entweichen.
Bild: National Astronomical
Gaia: Maschinelles Lernen hilft bei der Auswertung von Gaia-Daten
Mithilfe eines neuartigen maschinellen Lernmodells konnten nun Beobachtungsdaten des Astrometriesatelliten Gaia von 217 Millionen Sternen effizient verarbeitet werden. Es zeigte sich, dass die Ergebnisse den herkömmlichen Methoden zur Ermittlung von Sternparametern durchaus ebenbürtig sind. Die Auswertung benötigte aber nur einen Bruchteil der Rechenzeit.
<– Großskalige Karte (330.000 Lichtjahre Kantenlänge) der Sterndichte von 217 Millionen Sternen der Gaia DR3 XP Daten in galaktozentrischen, kartesischen Koordinaten. Der weiße Kreis markiert unsere Position in der Milchstraße, die weiter entfernten dichten Regionen (rosa Flecken) sind die Kleine und die Große Magellansche Wolke (LMC und SMC) und die Sagittarius Zwerggalaxie (Sgr dSph).
Bild: F. Anders (Universitat de Barcelona)
Space oddity: Most distant rotating disc galaxy found
Researchers have discovered the most distant Milky-Way-like galaxy yet observed. Dubbed REBELS-25, this disc galaxy seems as orderly as present-day galaxies, but we see it as it was when the Universe was only 700 million years old. This is surprising since, according to our current understanding of galaxy formation, such early galaxies are expected to appear more chaotic. The rotation and structure of REBELS-25 were revealed using the Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), in which the European Southern Observatory (ESO) is a partner.
–> This image shows the galaxy REBELS-25 as seen by the Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA), overlaid on an infrared image of other stars and galaxies. The infrared image was taken by ESO’s Visible and Infrared Survey Telescope for Astronomy (VISTA). In a recent study, researchers found evidence that REBELS-25 is a strongly rotating disc galaxy existing only 700 million years after the Big Bang. This makes it the most distant and earliest known Milky Way-like galaxy found to date.
Credit:
ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/L. Rowland et al./ESO/J. Dunlop et al. Ack.: CASU, CALET
Should We Expect a Second Bright Comet This Month?
Newfound Comet ATLAS (C/2024 S1) could dazzle – or fizzle.
We still don’t yet know how much of a show we will get from the long-anticipated peak time for Comet Tsuchinshan-ATLAS (C/2023 A3), but now, that bright comet is about to have company. By the end of the month, the newly discovered Comet ATLAS (C/2024 S1), also found by the ATLAS survey on Haleakalā, Hawai‘i, by some accounts has the potential to appear as bright as magnitude –8 — brighter than Venus — but only very briefly, and with high degrees of uncertainty.
<– Comet ATLAS (C/2024 S1) as captured with a 0.84-meter telescope on September 29th.The comet is a fuzz in this black-on-white image, with stars appearing as black streaks.
Andrea Aletti and Luca Buzzi (Schiaparelli Southern Observatory)
Jupiter’s Great Red Spot Shimmies to a Beat
Hubble observations reveal that the storm’s size and shape change in a cyclic pattern.
The Great Red Spot has a jiggle. The iconic storm has marred Jupiter for generations. Over time, the spot has changed in color and size, shrinking dramatically to less than half the size it had a century ago. Currently, it’s roughly the width of Earth, making it a fairly small blemish on the gas giant’s face.
–> Using Hubble Space Telescope data spanning approximately 90 days (between December 2023 and March 2024) when the giant planet Jupiter was approximately 740 million kilometres from the Sun, astronomers measured the Great Red Spot’s size, shape, brightness, colour, and vorticity over a full oscillation cycle. The data reveal that the Great Red Spot is not as stable as it might look. It was observed going through an oscillation in its elliptical shape, jiggling like a bowl of gelatin. The cause of the 90-day oscillation is unknown. The observation is part of the Outer Planet Atmospheres Legacy program (OPAL).
NASA, ESA, A. Simon (GSFC)
Gaia space telescope discovers 55 ‘runaway’ careening away from stellar cluster at 80 times the speed of sound
‘Discovering something new is always a thrill for a scientist.’
Using Europe’s Gaia space telescope, astronomers have identified 55 runaway stars being ejected at high speeds from a densely packed young cluster in the Large Magellanic Cloud (LMC), a satellite galaxy of our own Milky Way. This is the first time so many stars have been seen escaping from a single star cluster.
<– An illustration of the star cluster R136 in the Large Magellanic Cloud ejecting runaway stars
Image credit: Danielle Futselaar, James Webb Space Telescope/NIRCam – NASA, ESA, CSA and STScI.
Cosmic rays have surprising amounts of antimatter. Is dark matter responsible?
‘The amount of antinuclei detected cannot be explained by known processes in the universe.’
An overabundance of antimatter in showers of charged particles that bombard Earth called cosmic rays could reveal the secrets of dark matter, the universe’s most mysterious “stuff,” a new study suggests.
–> An illustration of particle annhilation creating antimatter in then form of antihelium.
Image credit: CERN
Hubble Telescope and New Horizons Pluto probe team up to image Uranus
The investigation shows what is needed to directly image more planets beyond the solar system.
Two NASA spacecraft have teamed up to capture direct images of Uranus.
The Hubble Space Telescope and the New Horizons Pluto probe formed a cool tag team to investigate the mysterious seventh planet from the sun.
<– Left: Uranus as seen by the Hubble Space Telescope. Right: The ice giant as seen by the New Horizons Pluto probe.
Image credit: NASA, ESA, STScI, Samantha Hasler (MIT), Amy Simon (NASA-GSFC), New Horizons Planetary Science Theme Team
New insights into how Mars became uninhabitable
NASA’s Curiosity rover, currently exploring Gale crater on Mars, is providing new details about how the ancient Martian climate went from potentially suitable for life – with evidence for widespread liquid water on the surface – to a surface that is inhospitable to terrestrial life as we know it.
Although the surface of Mars is frigid and hostile to life today, NASA’s robotic explorers at Mars are searching for clues as to whether it could have supported life in the distant past. Researchers used instruments on board Curiosity to measure the isotopic composition of carbon-rich minerals (carbonates) found in Gale crater and discovered new insights into how the Red Planet’s ancient climate transformed.
Image credit: Mars-Express
Raumfahrt
HERA: Raumsonde ist auf dem Weg zum Asteroiden Dimorphos
Im Jahr 2022 schlug eine NASA-Sonde gezielt in den Asteroidenmond Dimorphos ein, um ihn von seiner Bahn abzulenken. Nun soll eine weitere Mission klären, was dabei genau passiert ist.
Und hier ein Beitrag auf skyandtelescope.org und einer auf spaceflightnow.com zum gleichen Thema.
<– Die Raumsonde Hera soll dabei helfen herauszufinden, wie die Menschheit eines Tages dem Schicksal der Dinosaurier entgehen könnte. In dieser Illustration sieht man sie zwischen dem Asteroiden Didymos (links) und seinem Begleiter Dimorphos.
© ESA / Hera glides past Didymos to Dimorphos (Ausschnitt)
BepiColombo: Flug durch die Magnetosphäre von Merkur
Bei ihrem dritten Vorbeiflug am Merkur im Juni 2023 sind der europäisch-japanischen Raumsonde BepiColombo neue Messungen aus der Magnetosphäre des sonnennächsten Planeten gelungen. Etwa 30 Minuten lang durchquerte BepiColombo den magnetischen Schutzschild des Merkur und hatte so die Möglichkeit, die Verteilung und Eigenschaften der dortigen Teilchen zu bestimmen.
–> Die Flugbahn von BepiColombo (hier in Gelb) führte die Raumsonde durch alle Bereiche der Magnetosphäre.
Bild: ESA
NASA Powers Down Experiment on Voyager 2
NASA engineers have shut down one of Voyager 2’s science instruments to save power and to preserve the spacecraft’s next decade of operations.
NASA’s oldest operational mission is slowly drawing down. This week, controllers announced the decision to power down Voyager 2’s plasma science instrument in an effort to conserve the spacecraft’s power.
<– An artist’s conception of Voyager 2 in deep space
NASA / JPL
New Artemis moon camera gets 1st field test
‘The camera captured a great amount of detail in both shadowed and highly illuminated areas.’
NASA’s Artemis 3 mission is slated to launch in September 2026, sending four astronauts to the moon’s south polar region.
Those explorers — and their colleagues on subsequent Artemis missions — will carry out a number of research projects, gathering data that will help scientists better understand the origin, history and evolution of the moon.
–> PANGAEA trainees document a sampling site using NASA’s Handheld Universal Lunar Camera (HULC) and ESA Electronic FieldBook in Lanzarote, Spain.
Image credit: ESA – A. Romeo
Aus den Sektionen und Fachgruppen
Die Astro-Szene Schweiz und international im Oktober 2024
Dieser monatlich erscheinende Newsletter der SAG-SAS umfasst neben einem Rückblick auf die vergangenen Highlights aus dem Umfeld der Sektionen und Fachgruppen der SAG-SAS einen Ausblick auf die spannendsten Termine zu astronomischen und raumfahrttechnischen Ereignissen im Folgemonat.
17. Oktober: Astronomiekurs Teil 2 – Teleskope
Veranstalterin: Planetarium Zürich, Durchführungsort: Volkshaus Zürich
Schon für wenig Geld lässt sich heute ein Fernglas oder ein kleines Teleskop erwerben. Auch Himmelsfotografien sind mit einfachsten Mitteln möglich. An diesem Abend geben wir Ihnen einen Überblick über Ferngläser und verschiedenen Fernrohrtypen und diskutieren deren Vor- und Nachteile. Wir geben Ihnen eine einfach zu verstehende Einführung in die optischen Gesetze, welche die Möglichkeiten aber auch Grenzen von Teleskopen definieren und zeigen Ihnen die verschiedenen Grundtypen. Natürlich führen wir am praktischen Modell vor, wie man ein Amateur-Teleskop zusammenbaut und einstellt. Wie stark kann man vergrössern, was ist in der Stadt/auf dem Lande/im Gebirge zu sehen?
Kosten: 90.–, für AGUZ-Mitglieder: CHF 72.–
19. Oktober: Tag der Astronomie mit einem hellen Kometen?
Ein gut beobachtbarer, auffällig heller Komet steht ganz oben auf der Wunschliste von Amateuren und Astronomiebegeisterten weltweit. Noch steht nicht fest, ob der Anfang 2023 entdeckte Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) die in ihn gesetzten Hoffnungen auch erfüllen wird – ein guter Kandidat ist er jedenfalls, und am Astronomietag wird er im deutschen Sprachraum in der Abenddämmerung gut beobachtbar am Himmel stehen. Aber auch wenn sich die Helligkeit von Tsuchinshan-ATLAS ungünstig entwickeln sollte, hat der Astronomietag immer noch jede Menge zu bieten!
Der Tag der Astronomie findet im gesamten, deutschsprachigen Gebiet Europas statt – auch viele Sektionen, Sternwarten und Planetarien in der Schweiz beteiligen sich daran. Finden Sie alle Anlässe in Ihrer Nähe via den Veranstaltungskalender der SAG-SAS oder direkt über das Sternwarten- und Planetariums-Verzeichnis, aufgeteilt in Regionen.
–> Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) am Morgen des 26. September 2024. Foto: Yuri Beletsky
23. Oktober: Dunkle Materie und dunkle Energie
Referentin: Prof. Anna Mohr, Durchführungsort: Bibliothek Zug, Dachraum
Die moderne Kosmologie geht davon aus, dass ca. 95% unseres Universums aus dunkler Materie und dunkler Energie bestehen. Dieser ‘dunkle Sektor’ macht sich von der Bewegung der Galaxien bis zur Expansion des Universums bemerkbar, kann aber bis heute nicht in Experimenten direkt beobachtet werden. Anna Mohr wird in diesem Vortrag die Entdeckungsgeschichte, die aktuellsten Theorien und Forschungsergebnisse zum ‘dunklen Sektor’ vorstellen und versuchen, ein wenig Licht in die dunkelsten Ecken des Universums zu werfen.
Eintritt frei, Anmeldung über Bibliothek Zug obligatorisch
31. Oktober: Astronomiekurs Teil 3 – Das Sonnensystem in Bewegung
Veranstalterin: Planetarium Zürich, Durchführungsort: Volkshaus Zürich
Unser Heimatort, das Sonnensystem, besteht aus unzähligen kleinsten bis grossen Einzelkörpern, die sich in scheinbar komplizierten Bahnen bewegen.
Weitere Themen: Planeten selbst beobachten, moderne Planetenforschung, Raumfahrt.
Kosten: 90.–, für AGUZ-Mitglieder: CHF 72.–
Von den Schweizer Hochschulen
EPFL: Différencier la matière noire du bruit cosmique grâce à l’IA
Un outil basé sur l’intelligence artificielle (IA) et développé à l’EPFL est capable de distinguer les effets insaisissables de la matière noire d’autres phénomènes cosmiques, pour une meilleure précision des études sur la matière noire.
And here’s the English version of the article.
–> Simulation de la formation des structures de matière noire depuis les débuts de l’univers jusqu’à aujourd’hui..
Crédit : Ralf Kaehler/Ethan Nadler/SLAC National Accelerator Laboratory
UNI BE: Exoplanet bei unserem Nachbarstern Barnard entdeckt
Ein Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Bern, der Universität Genf sowie des Nationalen Forschungsschwerpunkts NFS PlanetS hat mit dem ESPRESSO-Spektrografen einen Exoplaneten entdeckt, der Barnards Stern umkreist, der sich im zweitnächsten Sternsystem zu unserer Sonne befindet. Diese Entdeckung trägt zum Verständnis der Planetenentstehung um Rote Zwerge bei und gibt Einblick in die Vielfalt der Planetensysteme in unserer kosmischen Nachbarschaft.
<– Diese künstlerische Darstellung zeigt Barnard b, einen Planeten mit einer Masse geringer als die der Erde, der in einer Umlaufbahn um Barnards Stern entdeckt wurde. Sein Signal wurde mit dem Instrument ESPRESSO am Very Large Telescope (VLT) der ESO entdeckt und konnte mit Daten anderer Instrumente bestätigt werden. Bereits 2018 wurde ein vielversprechender Nachweis um denselben Stern gemacht, der jedoch durch diese Daten nicht erhärtet werden konnte. Auf diesem neu entdeckten Exoplaneten, der mindestens halb so viel Masse wie die Venus hat, aber zu heiss ist, um flüssiges Wasser zu beherbergen, dauert ein Jahr etwas mehr als drei Erdentage.
© ESO/M. Kornmesser
ETH: Planeten enthalten mehr Wasser als gedacht
Das meiste Wasser eines Planeten befindet sich im Allgemeinen nicht auf der Oberfläche, sondern ist tief im Innern versteckt. Dies wirkt sich auf die mögliche Bewohnbarkeit von fernen Welten aus, wie Modellrechnungen von Forschenden der ETH Zürich und der Princeton University zeigen.
–> Magma-Ozean-Planeten, die Wasser enthalten – wie der erdähnliche Exoplanet GJ 1214 b in dieser künstlerischen Darstellung –, beherbergen nur einen winzigen Bruchteil Wasser an ihrer Oberfläche. Der Grossteil davon ist tief im Innern gespeichert.
Bild: NASA/JPL-Caltech/R. Hurt
Marc Eichenberger
Präsident
Seit Kindesbeinen bin ich begeisterter Amateurastronom und war mehr als 30 Jahre im Vorstand der Astronomischen Gesellschaft Luzern tätig, die letzten neun Jahre als deren Präsident. Als stolzer Besitzer von drei Teleskopen sowie einem Astro-Feldstecher verbringe ich die klaren Nächte am liebsten mit Freunden und Gleichgesinnten als visueller Beobachter. Wenn es die Zeit erlaubt versuche ich als Mitglied der AAVSO auch einen kleinen, wissenschaftlichen Beitrag zu leisten. Als Präsident der SAG-SAS ist es unter anderem mein Ziel die Astronomie allen Interessierten auf verständliche Art zugänglich zu machen.