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-> News aus Astronomie und Raumfahrt vom 15.11.2024

Astronomie

Beobachtungstipps im November

Schattenspiele auf Saturn

Im November können wir ein seltenes Phänomen beobachten: Zum ersten Mal seit fast einem halben Jahrhundert ist ein Schattenwurf von Titan auf Saturn von Mitteleuropa aus zu sehen. Währenddessen entwickelt sich Venus zum Abendplaneten, Mars erreicht seine Tagundnachtgleiche und Uranus die Opposition.

Thema des Monats: Ein Blick aufs Astronomiejahr 2025 und wo man sich informiert

15. November: HEUTE AM HIMMEL

Kennen Sie die täglich publizierte Seite Heute am Himmel? Sie bietet tagesgenaue Informationen zu Astronomie und Raumfahrt, beginnend mit den Daten zum Mond und den Dämmerungszeiten. Anschliessend gibt sie in der Rubrik Tagesereignisse kurz und bündig einen kompakten Überblick zum Tagesgeschehen. Danach folgt eine tabellarische Auflistung der Astronomischen Ereignisse, gefolgt von den Planeten am Abend- und am Morgenhimmel. Zum Schluss werden die Überflugdetails zur Internationalen Raumstation (ISS) und hellen Satelliten, sowie die wichtigsten Links zur Sonnenbeobachtung gelistet.

Insgesamt also eine wichtige, astronomische Ressource, ohne die (fast) kein Amateurastronom auskommt!

Hinweis: Das Lesen dieses Beitrags setzt eine Mitgliedschaft beim ORION-Portal voraus.

Wie wahrscheinlich ist außerirdisches Leben im Weltall?

Mit einem neuen Modell lässt sich berechnen, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, weitere intelligente Lebensformen in unserem und hypothetischen anderen Universen zu finden. Die Rechnungen basieren auf der Dunklen Energie.

–> Ein vom Hubble-Weltraumteleskop aufgenommenes System aus drei Sternen, das sich in etwa 550 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Taurus befindet. Die Sterne sind von einer Gas- und Staubwolke umgeben.

© NASA, ESA, G. Duchene (Universite de Grenoble I); Image Processing: Gladys Kober (NASA/Catholic University of America) / Hubble Views the Dawn of a Sun-like Star (Ausschnitt)

Zwergplaneten: Ringe oder Eisvulkane auf Makemake?

Infrarotmessungen mit dem James-Webb-Teleskop weisen auf einen Strahlungsüberschuss beim Zwergplaneten Makemake hin. Sind dafür aktive Eisvulkane oder Ringe verantwortlich?

<– Gibt es auf dem Zwergplaneten Makemake aktiven Eisvulkanismus? Oder hat er vielleicht Ringe? (Illustration)

© NASA, ESA, and A. Parker (Southwest Research Institute) (Ausschnitt)

MW-Atlas: Ein Altas der Milchstraße in drei Dimensionen

Die Scheibe unserer Milchstraße zeigt sich als helles Band am nächtlichen Himmel. In Wirklichkeit sind dort sichtbare Sterne, Nebel und Staubwolken aber ganz unterschiedlich weit von uns entfernt, was von entscheidender Bedeutung für die Erforschung unserer Heimatgalaxie ist. Nun will ein Team einen dreidimensionalen Atlas der Milchstraße erstellen.

–> Nahaufnahme der Prototypen dreidimensionaler Rekonstruktionen des galaktischen Staubs in der Nachbarschaft unseres Sonnensystems, die aus transparentem Material 3D-gedruckt wurden. Diese Prototypen sind Beispiel-„Seiten“ des Milchstraßenatlasses, den das Team erstellen will.

Foto: T. Enßlin, MPA

Die Sonne entstand in maximal 20 Millionen Jahren

Wie lange hat eigentlich die Bildung unserer Sonne in ihrer stellaren Kinderstube gedauert? Eine internationale Kollaboration ist einer Antwort nun nähergekommen: Ihnen gelang die Messung eines exotischen Beta-Zerfalls am Experimentierspeicherring von GSI/FAIR. Die Daten erlauben Aussagen über die Produktion von radioaktivem Blei in Riesensternen.

<– Guy Leckenby bei der Arbeit am Speicherring ESR bei GSI/FAIR.

Foto: Iris Dillmann

ISS: Der Zusammenprall von Tropfen in Schwerelosigkeit

Ein internationales Forschungsteam hat in der vergangenen Woche einen Versuchsaufbau zur Internationalen Raumstation ISS geschickt, mit dem der Mischvorgang von Tropfen beim Zusammenprall untersucht werden soll. Die Ergebnisse könnten sowohl auf der Erde als auch im All Anwendung finden. Vorausgegangen waren Experimente im Labor und bei Parabelflügen.

–> Start der 31. SpaceX-Versorgungsmission zu ISS in den frühen Morgenstunden (MEZ) des 5. November 2024.

Foto: SpaceX

APOD: Astronomy Picture of the Day

Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite „Astronomy Picture of the Day“ (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht.

<– Apollo 12 and Surveyor 3

Image Credit NASAApollo 12Alan Bean – Stereo Image Copyright: Kevin Frank

JWST: Supermassereiches Schwarzes Loch im jungen Universum mit extremem Appetit

Mithilfe des James Webb Space Telescope haben Forschende mit LID-568 ein supermassereiches Schwarzes Loch im jungen Universum aufgespürt, das mit ungewöhnlich hoher Rate Material verschlingt – etwa 40 Mal mehr als es die Theorie eigentlich vorhersagen würde. Der Fund könnte zum besseren Verständnis von supermassereichen Schwarzen Löchern beitragen.

Und hier die original Pressemitteilung der NASA zum gleichen Thema.

–> Künstlerische Darstellung einer Zwerggalaxie im jungen Universum mit einem sehr aktiven supermassereichen Schwarzen Loch (Ausschnitt).

Bild: NOIRLab / NSF / AURA / J. da Silva / M. Zamani

Asteroid pieces brought to Earth help reveal how our solar system’s planets and moons grew

‚We’re showing that, everywhere we look now, there was some sort of magnetic field that was responsible for bringing mass to where the sun and planets were forming.‘

Samples collected from the near-Earth asteroid Ryugu have revealed clues about a primordial magnetic field that helped asteroids, planets and moons grow in our solar system.

<– The asteroid Ryugu, as seen by Japan’s Hayabusa2 spacecraft on June 26, 2018.

Image credit: JAXA, University of Tokyo, Kochi University, Rikkyo University, Nagoya University, Chiba Institute of Technology, Meiji University, University of Aizu, AIST

Hubble observes effects of Large Magellanic Cloud’s Encounter with the Milky Way

The NASA/ESA Hubble Space Telescope has captured a compelling view of the Large Magellanic Cloud (LMC) after its interaction with the Milky Way’s gaseous halo. Despite the impact stripping away most of its surrounding gas halo, the LMC has retained enough material to continue forming new stars – a testament to its substantial mass and resilience.

First-of-its-kind study of Alfven waves possibly key to mystery of solar corona heating

Syed Ayaz, a researcher at The University of Alabama in Huntsville (UAH), has published a paper in Scientific Reports that builds on an earlier first-of-its-kind study that examined kinetic Alfven waves (KAW) as a possible explanation for why the solar corona, the outermost layer of the sun’s atmosphere, is approximately 200 times hotter than the surface of the sun itself. The new study, also a first, further confirms that these electromagnetic phenomena – abundant throughout the plasma universe – could prove vital to unlocking the biggest mystery of heliophysics.

Scientists build spectral library to identify water on exoplanets

Cornell University researchers are constructing a library of basalt-based spectral signatures, examining chemical processes from Earth’s hot mantle. This compilation aims to shed light on the composition of planets outside our solar system and potentially reveal water’s presence on those exoplanets.

Raumfahrt

FAA creating new committee to update launch regulations

„The FAA is seeking to update the licensing rule to foster more clarity, flexibility, efficiency and innovation.“

U.S. launch regulations could soon get an overhaul.

The U.S. Federal Aviation Administration (FAA) announced today (Nov. 14) that it’s creating a new committee to review and update its „Part 450“ launch and reentry licensing rule.

<– A Falcon 9 rocket launches SpaceX’s Crew-9 astronaut mission to the International Space Station on Sept. 28, 2024.

Image credit: SpaceX

SpaceX rolls Starship Flight 6 Super Heavy rocket to pad ahead of Nov. 18 launch

Starship is scheduled to launch for the sixth time on Monday evening.

Both pieces of SpaceX’s Starship megarocket have made it to the launch pad ahead of their expected test flight on Monday.

–> The two stages of SpaceX’s sixth Starship vehicle are seen at the launch pad ahead of a planned Nov. 18, 2024 launch.

Image credit: SpaceX via X

Trump’s approach to space policy could throw up some surprises, especially with Elon Musk on board

What can be expected of a second Trump administration on space policy? In short, a mixture of continuity and change. There will be much continuity across military, civil and industrial space policy as these rarely diverge between political parties. Changes usually involve minor or incremental bureaucratic shifts.

China tests building Moon base with lunar soil bricks

China is expected to push forward in its quest to build the first lunar base on Friday, launching an in-space experiment to test whether the station’s bricks could be made from the Moon’s own soil.

Brick samples will blast off aboard a cargo rocket heading for China’s Tiangong space station, part of Beijing’s mission to put humans on the Moon by 2030 and build a permanent base there by 2035.

Aus den Sektionen und Fachgruppen

Die Astro-Szene Schweiz und international im November 2024

Dieser monatlich erscheinende Newsletter der SAG-SAS umfasst neben einem Rückblick auf die vergangenen Highlights aus dem Umfeld der Sektionen und Fachgruppen der SAG-SAS einen Ausblick auf die spannendsten Termine zu astronomischen und raumfahrttechnischen Ereignissen im Folgemonat.

16. November: AVSG Vereinsreise 2024 – Besuch Ausstellung „Technik im Blick: Von der Erde ins All“

Der Vorstand freut sich, die Mitglieder der Astronomischen Vereinigung St.Gallen zur Besichtigung der Ausstellung «Technik im Blick: Von der Erde ins All» einzuladen. Diese wurde im Zusammenhang mit dem neuen Studienlehrgang Weltraum-Technologie realisiert und kann im

ETH Zürich
Departement Erd- und Planetenwissenschaften
Sonneggstrasse 5, NO D 25.1
8092 Zürich

besucht werden. Im Anschluss an den Besuch der Ausstellung wird Men Schmidt zum Thema «Aktuelles aus der Astronomie und Raumfahrt berichten»

19. November: Spektroskopie von Sternen und Meteoren

Referent: Martin Dubs, Astronomische Gesellschaft Graubünden, Durchführungsort: Bibliothek Landquart

Die Astronomie beschäftigte sich lange Zeit hauptsächlich mit der Bestimmung von Positionen von Sternen und Planeten, unter anderem für die Navigation, die Zeitmessung und die Vorhersage von z.B. Sonnen- und Mondfinsternissen. Das Licht der Sterne ermöglicht aber, viel mehr über die Sterne zu erfahren, ihre Grösse, chemische Zusammensetzung, sowie ihre Entstehung und Entwicklung. Mit der Spektroskopie wird das Licht zerlegt und analysiert. Dabei können auch Amateure einen wichtigen Beitrag leisten.

29. November: Planck und Euclid, zwei Europäische Kosmologie-Satelliten, und was wir von ihnen lernen

Referent: Prof. Dr. Martin Kunz, Universität Genf, Durchführungsort: Universität ZH, Hauptgebäude

Die Europäische Weltraumagentur ESA hat in den letzten 15 Jahren zwei Satelliten gestartet, die hauptsächlich für kosmologische Messungen konzipiert wurden: die Planck-Mission, die 2009 ins All flog, und den Euclid-Satelliten, der letzten Sommer startete.

Beide Satelliten sind Weltraumteleskope, aber von ganz unterschiedlicher Art. In meinem Vortrag werde ich zunächst erklären, wie der Planck-Satellit das “Echo des Urknalls” beobachtet hat und was wir daraus über unser Universum gelernt haben. Anschliessend gebe ich Einblicke in den aktuellen Status des Euclid-Satelliten, der den Himmel im sichtbaren und infraroten Licht kartiert, und erläutere, welche Erkenntnisse wir uns davon erhoffen.

–> Image based on data from the Planck satellite: Formation of stars, that looks like Van Gogh’s masterpiece “Starry Night”.

NASA

16. Dezember: Cepheiden – Entfernungsbestimmung im Universum

Referent: Julian Eichhorn, Durchführungsort: Archesaal, ref. Kirchgemeindehaus, Zug

Anfang des 20. Jahrhundert entdeckte die Astronomin Henrietta Leavitt, dass Cepheiden – regelmässig pulsierende Sterne – zur Entfernungsmessung im Universum eingesetzt werden können. Sie etablierte damit eine wichtige Stufe in der kosmischen Entfernungsleiter, die uns bis heute wichtige Erkenntnisse über die Struktur und Ausdehnung des Kosmos liefert. Julian Eichhorn hat sich in seiner Maturaarbeit diesem spannenden Thema gewidmet und wird davon in seinem Vortrag berichten.

Von den Schweizer Hochschulen

EPFL: ClearSpace utilise un logiciel de l’EPFL pour protéger les satellites

Une méthode pour augmenter la résilience des réseaux neuronaux convolutionnels, développé dans le Laboratoire des systèmes embarqués de la Faculté des sciences et techniques de l’ingénieur, sera déployé par ClearSpace, un spin-off de l’EPFL, pour protéger les communications internes au satellite des interférences causées par le rayonnement solaire.

And here’s the English version of the article.

–> Les rayons du soleil frappent Proba-1, la première cible de ClearSpace-1

© ClearSpace – All Rights Reserved

UNI BE: «Die Sterne des Kleinen Prinzen»: Astronomie-Vermittlungsprojekt in Marokko

Vom 7. bis 17. November 2024 wird ein Team mit Forschenden sowie Wissenschaftsvermittlerinnen und -vermittlern des Center for Space and Habitability CSH der Universität Bern und der Semlalia Fakultät für Naturwissenschaften und des Oukaimeden-Observatoriums der Cadi-Ayyad-Universität in Marrakesch mit zwei Kleinflugzeugen in Marokko unterwegs sein. Im Rahmen des Outreach-Projekts «Les Étoiles du Petit Prince» besuchen sie Grund- und Sekundarschulen in abgelegenen Gebieten von Marokko zur Vermittlung von Astronomie. Im Gepäck haben sie unter anderem Teleskope und ein aufblasbares Planetarium.

<– Dieses Visual wurde mit Hilfe von künstlicher Intelligenz vom Team «Les Étoiles du Petit Prince» erstellt.

ETH: Planeten enthalten mehr Wasser als gedacht

Das meiste Wasser eines Planeten befindet sich im Allgemeinen nicht auf der Oberfläche, sondern ist tief im Innern versteckt. Dies wirkt sich auf die mögliche Bewohnbarkeit von fernen Welten aus, wie Modellrechnungen von Forschenden der ETH Zürich und der Princeton University zeigen.

–> Magma-Ozean-Planeten, die Wasser enthalten – wie der erdähnliche Exoplanet GJ 1214 b in dieser künstlerischen Darstellung –, beherbergen nur einen winzigen Bruchteil Wasser an ihrer Oberfläche. Der Grossteil davon ist tief im Innern gespeichert.

Bild: NASA/JPL-Caltech/R. Hurt

Marc Eichenberger

Präsident

Seit Kindesbeinen bin ich begeisterter Amateurastronom und war mehr als 30 Jahre im Vorstand der Astronomischen Gesellschaft Luzern tätig, die letzten neun Jahre als deren Präsident. Als stolzer Besitzer von drei Teleskopen sowie einem Astro-Feldstecher verbringe ich die klaren Nächte am liebsten mit Freunden und Gleichgesinnten als visueller Beobachter. Wenn es die Zeit erlaubt versuche ich als Mitglied der AAVSO auch einen kleinen, wissenschaftlichen Beitrag zu leisten. Als Präsident der SAG-SAS ist es unter anderem mein Ziel die Astronomie allen Interessierten auf verständliche Art zugänglich zu machen.