Astronomie
Beobachtungstipps im Februar
Es kommt nur alle paar Jahre oder Jahrzehnte vor, dass wir alle fünf hellen und die beiden teleskopisch beobachtbaren Planeten entweder morgens vor Sonnenaufgang oder abends nach Sonnenuntergang gleichzeitig am Himmel sehen können. In diesem Februar ist dies wieder mal so weit.
Thema des Monats: Eine Planetenparade am Abendhimmel und noch viel seltenere Ereignisse


31. Januar: HEUTE AM HIMMEL
Kennen Sie die täglich publizierte Seite Heute am Himmel? Sie bietet tagesgenaue Informationen zu Astronomie und Raumfahrt, beginnend mit den Daten zum Mond und den Dämmerungszeiten. Anschliessend gibt sie in der Rubrik Tagesereignisse kurz und bündig einen kompakten Überblick zum Tagesgeschehen. Danach folgt eine tabellarische Auflistung der Astronomischen Ereignisse, gefolgt von den Planeten am Abend- und am Morgenhimmel. Zum Schluss werden die Überflugdetails zur Internationalen Raumstation (ISS) und hellen Satelliten, sowie die wichtigsten Links zur Sonnenbeobachtung gelistet.
Insgesamt also eine wichtige, astronomische Ressource, ohne die (fast) kein Amateurastronom auskommt!
Hinweis: Das Lesen dieses Beitrags setzt eine Mitgliedschaft beim ORION-Portal voraus.
Die 100 Jahre lange Suche nach einer Weltformel
Seit einem Jahrhundert versuchen Fachleute, die Quantenphysik mit der Schwerkraft zu vereinen. Die Geschichte ist durchzogen von vielen Durchbrüchen, Wendungen und Streitigkeiten. Ein Überblick über die Entwicklungen der wichtigsten Ansätze.
–> Für eine Theorie, welche die ganze Welt beschreibt, muss man die Schwerkraft mit der Quantenphysik zusammenbringen. Das versuchen Fachleute seit mehr als einem Jahrhundert.
© agsandrew / Getty Images / iStock (Ausschnitt)


Neuer Kandidat für Kollision mit der Erde im Jahr 2032
Der etwa 50 Meter große Asteroid 2024 YR4 hat eine geringe Chance, am 22. Dezember 2032 auf der Erde einzuschlagen. Durch weitere Bahnbestimmungen wird die Einschlagwahrscheinlichkeit wie bei allen bisherigen Entdeckungen dieser Art immer weiter abnehmen und schließlich verschwinden.
Und hier ein Beitrag auf skyandtelescope.com zum gleichen Thema.
<– Asteroiden wie in dieser Illustration sind zahlreich im Sonnensystem. Manche von ihnen geraten auf Kollisionskurs mit der Erde.
© NASA/JPL-Caltech (Ausschnitt)
Bellona und Themis in günstiger Opposition
Kleinkörper gehören auf Grund ihrer winzigen Größe zu den unauffälligen Himmelsobjekten. Es sind mittlere oder größere Hobbyinstrumente erforderlich, um sie verfolgen zu können. Hier erfahren Sie, welche dieser Objekte im Februar Schauwerte bieten.
–> Die Kleinplaneten ähneln in der Regel einer überdimensionierten Kartoffel. Wie Planeten ziehen sie am Himmel durch die Sternbilder und begegnen dabei unter anderem hellen Sternen und Galaxien.
© N. Bartmann (ESA/Webb), ESO/M. Kornmesser and S. Brunier, N. Risinger (skysurvey.org) / Illustration of Asteroid (Artist’s Impression) / CC BY 4.0 (Ausschnitt)


Riesiger Vulkanausbruch auf Io entdeckt
Ende Dezember 2024 aufgenommene Infrarotbilder der Südhemisphäre des Jupitermonds Io enthüllen nahe am Pol ein neues, sehr heißes Areal, in dem sich mehrere riesige Lavaseen befinden. Sie erstrecken sich über ein Gebiet, das der gemeinsamen Fläche von Bayern und Baden-Württemberg entspricht.
<– In der Region um den Südpol des Jupitermonds Io geht es sehr heiß her.
© NASA / JPL / SwRI / MSSS / Gerald Eichstädt / PJ57, #024, IO PRETTY, HD; Bearbeitung: SuW-Grafik (Ausschnitt)
Astronomers find hundreds of ‚hidden‘ black holes — and there may be billions or even trillions more
Black holes that have been obscured by clouds of dust still emit infrared light, enabling astronomers to spot them for the very first time.
Astronomers have discovered hundreds of hidden supermassive black holes lurking in the universe — and there may be billions or even trillions more out there that we still haven’t found.
–> A supermassive black hole surrounded by a torus of gas and dust is depicted in four different wavelengths of light in this artist’s concept. Visible light (top right) and low-energy X-rays (bottom left) are blocked by the torus; infrared (top left) is scattered and reemitted; and some high energy X-rays (bottom right) can penetrate the torus.
Image credit: NASA/JPL-Caltech


APOD: Astronomy Picture of the Day
Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite „Astronomy Picture of the Day“ (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht.
<– The Variable Nebula NGC 2261
Image Credit & Copyright: Tommy Lease (Denver Astronomical Society)
Auch die kleinsten Mikroquasare sind effiziente Teilchenbeschleuniger
Welche astrophysikalischen Objekte sind für die hochenergetische kosmische Strahlung verantwortlich? Mikroquasare, also Systeme aus einem stellaren Schwarzen Loch und einem normalen Stern, hatte man schon länger im Verdacht – allerdings nur massereiche Varianten. Nun gelang erstmals der Nachweis, dass selbst Mikroquasare mit geringen Sternmassen effiziente Teilchenbeschleuniger sind.
Und hier ein Beitrag auf spacedaily.com zum gleichen Thema.
–> Künstlerische Darstellung eines Mikroquasars. Ein Stern und ein Schwarzes Loch umkreisen einander in geringem Abstand, dabei wird Masse vom Stern zum Schwarzen Loch hin gezogen. Als Folge davon bilden sich zwei Jets.
Bild: Science Communication Lab für MPIK / H.E.S.S.


OSIRIS-REX: Im jungen Sonnensystem gab es alle Zutaten für Leben
Die Raumsonde OSIRIS-REx warf 2023 eine kleine Kapsel mit Material von der Oberfläche des Asteroiden Bennu auf der Erde ab. Die Analyse des Materials offenbarte nun eine Reihe organischer Substanzen, die die Grundlagen für Biomoleküle bilden. Offenbar gab es auf dem Protoplaneten, dessen Teil Bennu einst war, alle Zutaten für die Entstehung von Leben.
<– Im Labor: Dr. Sheri Singerling führt einen Probenträger in das Transmissionselektronenmikroskop des Schwiete CosmoLab ein.
Foto: Uwe Dettmar für Goethe-Universität
Ceres: Lebensbausteine auf der Oberfläche stammen aus dem All
Woher stammt das organische Material, das sich in wenigen Gebieten auf der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres findet? Nach einer Analyse von Daten der Raumsonde Dawn, die mithilfe künstlicher Intelligenz durchgeführt wurde, scheint klar: vermutlich nicht aus dem Inneren von Ceres. Die Lebensbausteine könnten vielmehr durch Einschläge von Asteroiden auf den Zwergplaneten gelangt sein.
Und hier ein Beitrag auf dem orionportal.ch zum gleichen Thema.
–> Ein Blick auf die Fundstellen organischen Materials auf der Oberfläche des Zwergplaneten Ceres (hier in Rot) in der Nähe des Ernutet-Kraters.
Bild: MPS


Auf Dunkle-Materie-Jagd mit Lasern und Atomuhren
Die Dunkle Materie, die die Bewegungen im Universum durch ihre Gravitationswirkung beeinflusst, ist noch immer ein großes Mysterium. Um was es sich dabei nämlich handelt, weiß man bis heute nicht. Ein internationales Forschungsteam hat nun einen neuen Ansatz entwickelt, um den Geheimnissen der Dunklen Materie auf die Spur zu kommen.
<– Deep-Field-Aufnahme des Weltraumteleskops Hubble: Den größten Teil des Materiegehalt des Universums, die Dunkle Materie, sieht man auf dieser Aufnahme jedoch nicht.
Foto: NASA, ESA, H. Teplitz und M. Rafelski (IPAC/Caltech), A. Koekemoer (STScI), R. Windhorst (Arizona State University) und Z. Levay (STScI)
New Images Reveal Exocomets Around 74 Nearby Stars
Astronomers have obtained new, high-resolution images of 74 exocometary belts — rings of comet-size bodies surrounding nearby stars. This treasure trove represents the largest and most detailed set of images of these systems to date, enabling scientists to investigate the belts’ large-scale properties and evolution in unprecedented detail.
–> The 74 exocomet belts imaged by ALMA’s REASONS survey, showing exocomet belts of all shapes, sizes and ages.
ALMA (ESO / NAOJ / NRAO) / SMA / L. Matrà et al.


Unusual spiral quasar seen dancing with a companion
A rare quasar with spiral arms could shed light on how supermassive black holes feed and grow.
The jets of a supermassive black hole are one of the cosmos’ greatest spectacles — and also one of its greatest mysteries. These beams of ionized matter burst forth from the cores of galaxies at speeds approaching that of light. How those black holes harness and focus that energy remains hotly contested.
<– The quasar J0742+2704 (center) is flanked by a small companion galaxy just to the right, and lying between the quasar and a ring galaxy.
Credit: NASA, ESA, Kristina Nyland (U.S. Naval Research Laboratory). Image processing: Joseph DePasquale (STScI)
Could planets orbiting red dwarfs host life?
Planets with suns like Wolf 359 are subject to huge blasts of radiation that raise questions about their long-term habitability.
A nearby star that may host a planet or two could provide a clue about whether planets orbiting the smallest stars can survive the bullying of their suns.
–> Red dwarf stars blast their planets with radiation, as depicted in this artist’s concept. But the right planet with the right conditions might still be habitable.
Credit: NASA/CXC/SAO/M. Weiss


Mars was hot then cold then hot again. Could life have really survived there?
„It’s been such a puzzle that there was liquid water on Mars, because Mars is further from the sun, and also, the sun was fainter early on.“
New research suggests that temperatures on ancient Mars may have fluctuated between hot and cold periods through a relatively short period during its lifetime of billions of years. But these hot and cold spells may have been detrimental to life if it existed on the Red Planet.
<– An illustration shows two faces of Mars a hot and arid wasteland and as a cold water ice rich enviroment.
Image credit: Robert Lea (created with Canva)
Australian innovation detects space phenomena with new technology
The first trial of CRACO, a cutting-edge Australian-developed technology, has uncovered mysterious cosmic objects by analyzing space signals with unprecedented precision.
Developed by astronomers and engineers at CSIRO, Australia’s national science agency, CRACO is integrated with the ASKAP radio telescope to enhance the detection of fast radio bursts (FRBs) and other astronomical phenomena.

Raumfahrt

Plato: Europäischer Planetenjäger startet mit einer Ariane 6
Die ESA-Mission PLATO soll ab Ende 2026 mit 26 Kameras nach erdähnlichen Planeten bei über 200.000 Sternen der Milchstraße suchen. Jetzt wurde der Startvertrag für PLATO unterzeichnet: Der Planetenjäger wird die erste Wissenschaftsmission sein, die mit der neuen europäischen Schwerlastrakete Ariane 6 abhebt.
Und hier ein Beitrag auf spacedaily.com zum gleichen Thema.
<– PLATO sucht mit 26 Kameras mithilfe der Transitmethode nach erdähnlichen Planeten.
Bild: ESA / ATG medialab
Space Industry Adds Threats to Astronomy, Light Pollution Remains a Big Problem
Satellites provide so many benefits it’s hard to imagine life without them, from predicting our weather to guiding our travel to providing our electronic connections. But as the number of satellites in orbit expands rapidly, and the accumulation of defunct satellites and debris proliferates, they are having an increasing impact on our ability to view the night sky.
–> Rocket exhaust created a multi-tailed plume after the Firefly Alpha launch from Vandenburg Space Force Base on September 14, 2023, as seen from McDonald Observatory, Texas, 1,000 miles away.
Stephen Hummel (McDonald Observatory)


NASA administrator steps down, urges continuity under new leadership
In a letter to his replacement, outgoing NASA leader Bill Nelson emphasizes the agency’s activities ‘transcend the length of a single administration.’
NASA Administrator Bill Nelson stepped down on Monday, Jan. 20, after President Donald Trump was inaugurated, and the departing space agency chief had some words of advice for his replacement.
<– NASA Administrator Bill Nelson stepped down Monday, January 20, after serving nearly four years under former President Joe Biden.
Credit: NASA/Bill Ingalls
Astronauts on NASA’s Artemis mission to the Moon will need better boots — here’s why
Future moonwalkers will need to take advantage of new spacesuit designs, including updated footwear, to accomplish their tasks.
The U.S.’s return to the Moon with NASA’s Artemis program will not be a mere stroll in the park. Instead it will be a perilous journey to a lunar location representing one of the most extreme environments in the solar system.
For the Artemis program astronauts, walking on the Moon will require new ways of thinking, the latest technology, and innovative approaches to improve boot and spacesuit design.
–> The lunar south pole’s terrain is rugged, and it can reach extreme temperatures.
Credit: Michael Karrer/Flickr, CC BY-NC

Aus den Sektionen und Fachgruppen

Die Astro-Szene Schweiz und international im Februar 2025
Dieser monatlich erscheinende Newsletter der SAG-SAS umfasst neben einem Rückblick auf die vergangenen Highlights aus dem Umfeld der Sektionen und Fachgruppen der SAG-SAS einen Ausblick auf die spannendsten Termine zu astronomischen und raumfahrttechnischen Ereignissen im Folgemonat.
3. Februar: Adaptive Optik und Lucky Imaging
Referent: Roland Stalder (AGL), Durchführungsort: Wirtschaft zum Schützenhaus, Luzern
Können wir dem astronomischen Seeing ein Schnippchen schlagen? Während Profis ihre Teleskope «einfach» ins Weltall schiessen oder seit gut 20 Jahren mit extrem aufwändiger, «adaptiver Optik» ausrüsten, haben weniger betuchte (Amateure) gelernt, in Spezialfällen ähnlich scharfe Bilder mit einfachsten Mitteln zu erhalten. Heute können wir mit «Amateurteleskopen» z.B. Details auf Jupiter abbilden, welche beim Impakt des Kometen Shoemaker-Levy 9 im Sommer 1994 noch dem Hubble Space Telekop vorbehalten waren. Wie diese Revolution möglich wurde, werde ich in diesem Vortrag theoretisch und mit praktischen Beispielen zeigen. Die Präsentation ist auch als Anreiz gedacht, es einmal selber praktisch auszuprobieren – die dafür benötigten Investitionen kosten nicht mehr als ein neues Okular!


18. Februar: Zoom-Meeting der Fachgruppe Astronomie-Geschichte
Die Mitglieder der Fachgruppe Astronomie-Geschichte treffen mehrmals jährlich im Rahmen einer Videokonferenz. Wir verwenden dazu die Applikation “Zoom”. Zur Teilnahme am Meeting werden Zugangsdaten benötigt. Bitte kontaktiere dafür mind. 5 Tage vorher:
Die Termine liegen zeitlich absichtlich um die Vollmond-Phase, damit die Fotografen (unter den Geschichtsinteressierten) die mondlosen Nächte für die Astrofotografie nutzen können.
Weitere Infos finden Sie unter http://www.astronomiegeschichte.ch/agenda.html
Von den Schweizer Hochschulen
EPFL: La nlle cartographie cosmique confirme la théorie de la gravitation
L’instrument spectroscopique de l’énergie noire ((en anglais: Dark Energy Spectroscopic Instrument, DESI) ) est un relevé astronomique à grande échelle conçue pour cartographier l’univers en trois dimensions, dans le but d’approfondir notre compréhension du cosmos, en se concentrant en particulier sur l’énergie noire et la gravité aux échelles cosmologiques. Au cours de sa première année de collecte de données, DESI a cartographié près de 6 millions de galaxies sur 11 milliards d’années-lumière. Ces observations confirment la théorie de la relativité générale d’Einstein aux échelles cosmologiques avec une précision supérieure à celle des vingt dernières années.
And here’s the English version of the article.
© 2024 EPFL


UNI BE: Die heissen Jupiter ziehen ihre Bahnen nicht allein
Heisse Jupiter sind Riesenplaneten, von denen bisher angenommen wurde, dass sie im jeweiligen Planetensystem alleine in der Nähe ihres Sterns kreisen. Ein Team unter der Leitung der Universität Genf mit Beteiligung der Universität Bern und der Universität Zürich im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunkts PlanetS sowie mehreren ausländischen Universitäten hat ein Planetensystem mit einer unerwarteten Architektur entdeckt: WASP-132 enthält nicht nur einen heissen Jupiter, sondern auch eine Supererde – und einen eisigen Riesenplaneten. Diese Erkenntnisse sind von Bedeutung für das Verständnis der Entstehung und Entwicklung von Planetensystemen.
<– Das WASP-132-System war dafür bekannt, dass es WASP-132b beherbergt, hier im Vordergrund, einen heissen Jupiter-Planeten, der den Stern vom Typ K in 7,1 Tagen umkreist.
© NASA/JPL
ETH: Was der Blick aus dem All enthüllt
Kriegsverbrechen dokumentieren, Impfkampagnen unterstützen, Schneehöhen identifizieren, den Klimawandel verfolgen: Das Potenzial der Erdbeobachtungen mit Satelliten ist enorm. Das machen sich auch ETH-Forschende zunutze.
–> Sentinel-Satelliten der ESA sind öffentliche Erdbeobachtungssatelliten, mit denen auch Forschende der ETH arbeiten.
Bild: ESA


Marc Eichenberger
Präsident
Seit Kindesbeinen bin ich begeisterter Amateurastronom und war mehr als 30 Jahre im Vorstand der Astronomischen Gesellschaft Luzern tätig, die letzten neun Jahre als deren Präsident. Als stolzer Besitzer von drei Teleskopen sowie einem Astro-Feldstecher verbringe ich die klaren Nächte am liebsten mit Freunden und Gleichgesinnten als visueller Beobachter. Wenn es die Zeit erlaubt versuche ich als Mitglied der AAVSO auch einen kleinen, wissenschaftlichen Beitrag zu leisten. Als Präsident der SAG-SAS ist es unter anderem mein Ziel die Astronomie allen Interessierten auf verständliche Art zugänglich zu machen.