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Fachgruppe Astrofotografie (FAF)

Die Mitglieder dieser Fachgruppe haben sich zum Ziel gesetzt, die zahlreichen, von Auge meist nicht sichtbaren astronomischen Objekte abzubilden und deren Natur sichtbar zu machen. Unterschiedliche Aufnahmeverfahren oder Vergleiche mit früheren Aufzeichnungen liefern wertvolle Erkenntnisse über die Eigenschaften der Objekte und deren zeitlichen Veränderungen. Neben der Anwendung bewährter Aufnahme- und Bildbearbeitungstechniken engagieren sich die Mitglieder auch in der Evaluation neuer Methoden.

Dank der ästhetischen Veranschaulichung und Sichtbarmachung der astronomischen Objekte tragen die Mitglieder der Fachgruppe wesentlich dazu bei, das Verständnis über Natur und Kosmos in der Bevölkerung zu fördern und zu stärken.

Website der Fachgruppe FAF: www.astrofoto.ch

Die folgende Auswahl an Bildern der Mitglieder der Fachgruppe Astrofotografie zeigen einen schönen Überblick zum Schaffen der Bildautoren. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an Tino Heuberger, John Imboden, Basilio Noris und Stefan Zbinden für das zur Verfügung stellen der Bilder.

Sh2-86 – Sharp2 86

Sh2-86 (oder NGC 6820) ist ein Emissionsnebel im Sternbild Fuchs, der mit dem offenen Sternhaufen NGC 6823 assoziiert ist und am 7. August 1864 vom Astronomen Albert Marth entdeckt wurde.

Bildautor: Basilio Noris

NGC 891 – Galaxie in der Andromeda

Die Aufnahme zeigt die Galaxie NGC891 vom Hubble-Typ Sb im Sternbild Andromeda. Sie wurde 1784 von W. Herschel entdeckt. Die Distanz beträgt ca. 30 Millionen Lichtjahre.

Diese Aufnahme wurde als Experiment im sogenannten „Fast Imaging“ Verfahren gemacht. Im Gegensatz zum „Lucky Imaging“ sind die Belichtungszeiten länger. Durch gezieltes Dithern bei der Aufnahme und Drizzeln bei der Verarbeitung kann die Auflösung des Teleskops nochmals etwas verbessert werden.

Bildautor: Stefan Zbinden

NGC 1976 – Orionnebel (M 42)

Die Aufnahme entstand in der Sternwarte Rümlang und diente als Testlauf für die kommende öffentliche Live-Stack Führung. Erstaunlich war für mich die gute Bildqualität trotz der sehr kurzen Belichtungszeit die ich vorgab (10 Sekunden). Das gezeigte Bild ist nicht das Endergebnis der Live-Stack-Session, sondern jenes der Einzelbildaufnahmen (beim Live-Stack wird zusätzlich noch die Einzelbildspeicherung aktiviert). Dies, um später die Einzelbilder aussortieren und danach mit dem Pre- und Postprocessing (PixInsight) nachbearbeiten zu können. Dies führt zu einer besseren Qualität des Ergebnisses – allerdings ist die Gesamtbelichtungszeit von 40 Minuten aufgrund von Soft- und Hardwaretests eigentlich zu kurz.

Bildautor: John Imboden

NGC 6888 – Sichelnebel

NGC 6888 ist ein Emissionsnebel im Sternbild Schwan, der 4700 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Er wird auch Crescent NebelSichelnebel oder Mondsichelnebel genannt. NGC 6888 wird von einem sogenannten Wolf-Rayet-Stern mit der Bezeichnung WR 136 beleuchtet. Vermutlich wurde das Gas des Nebels ebenfalls von diesem Stern abgestossen. Der Emissionsnebel NGC 6888 wurde am 15. Dezember 1792 vom deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt.

Bildautor: Tino Heuberger

Sh2-54 – Sharp2 54

Sh2-54 ist ein Emissionsnebel (HII-Region) im Sternbild Schlange. Er wurde von dem Astronomen Stewart Sharpless in seinem 1959 erschienenen Katalog der Nebel katalogisiert. Er befindet sich in einer Entfernung von etwa 6.000 Lichtjahren von der Erde. In seinem Kern gibt es viele Protosterne und viele Infrarotquellen. Einige dieser Quellen, wie IRAS 18151-1208, sind höchstwahrscheinlich sehr junge, massereiche Sterne. Die ältere Sternpopulation in dieser Region hat ein Durchschnittsalter von 4–5 Millionen Jahren, und ihre Komponenten sind im offenen Sternhaufen NGC 6604 zusammengefasst.

Bildautor: Basilio Noris

M 1 – Krebsnebel (Engl. Crab Nebula)

Die Aufnahme zeigt die Überreste der im Jahre 1054 beobachteten Supernova im Sternbild Stier. Dieser Nebel liegt etwa 6200 Lichtjahre von der Erde entfern und expandiert mit nahezu 1500 km/s. Der Neutronenstern, der aus dem Ursprungsstern hervorging rotiert etwa 30 mal pro Sekunde. Das herausgeschleuderte Material besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium zusammen mit kleineren Anteilen von Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Eisen und Schwefel.

Bildautor: Stefan Zbinden

NGC 1931 – Fliegennebel

Die Aufnahme ist auf meinem Balkon-Sternwarte in der Stadt Zürich entstanden mit einer Bortle-Klasse +7, das Streulicht um mich herum, die enorme Lichtverschmutzung in der Stadt ist echt krass, darum nehme ich für die Fotos nur Optolong-Filter. Dafür benutze ich den L- Nhance-Filter (H-Alpha, H-Beta, und O-III) darüber hinaus nutze ich bei Vollmondnächte und hohem Streulicht aus meinem Quartier den Optolong-L-Extreme-Filter, um das Signal von H-Alpha, H-Beta, O-III und O-II zu isolieren. Der Nachteil ist, dass ich mit dem L-Extreme sehr lange Belichtungszeiten (>300 s) brauche, um die schwachen Signale der Photonen zu sammeln und diese anschliessend im Bild aufzulösen.

Bildautor: John Imboden

Milchstrasse

Die Milchstraße, auch Galaxis, ist die Galaxie, in der sich das Sonnensystem mit der Erde befindet. Entsprechend ihrer Form als flache Scheibe, die aus Hunderten von Milliarden Sternen besteht, ist die Milchstraße von der Erde aus als bandförmige Aufhellung am Nachthimmel sichtbar, die sich über 360° auf der Himmelskugel erstreckt. Ihrer Struktur nach zählt die Milchstraße zu den Balkenspiralgalaxien.

Bildautor: Tino Heuberger

NGC 6960- Cirrusnebel

Der Cirrusnebel, eine Ansammlung von Emissions- (rot) und Reflexionsnebel (blau), ist der Überrest einer Supernova-Explosion, die sich vor etwa 8000 Jahren ereignet hat. Er befindet sich im Sternbild Schwan und ist etwa 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt. Diese Aufnahme zeigt den westlichen Teil des sogenannten Cygnusbogens. Der ganze Bogen umspannt etwa 3 Grad, was 6 mal einem Vollmonddurchmesser entspricht.

Bildautor: Stefan Zbinden

M 17 – Omeganebel

Der Omeganebel (auch mit Messier 17 oder NGC 6618 bezeichnet, selten auch Schwanennebel oder Hufeisennebel) ist ein Emissionsnebel im Nordteil des Sternbilds Schütze. Er besitzt eine scheinbare Helligkeit von +6,00mag und einen Durchmesser von 15′. Durch die Strahlung der im Inneren liegenden jungen Sterne wird er zum Leuchten angeregt und erscheint in einem roten bis rosa Farbton. Er liegt im Sagittarius-Arm der Milchstraße, einem sehr nebelreichen Sternentstehungsgebiet, und erstreckt sich im sichtbaren Bereich über 15 Lichtjahre.

Bildautor: Basilio Noris

NGC 6888 – Mondsichel-Nebel

Das gezeigte Bild der Himmelsdurchmusterung befindet sich im Sternbild Schwan, das Leuchten wird von einem Wolf-Rayet Stern (WR-136) angeregt und zeigt die Überreste des Hüllenabstosses eines ehemaligen Roten Überriesen. Der Mondsichel-Nebel hat eine Entfernung von etwa 4’700 Lj. und einen Durchmesser von 25 Lj. Seine Expansion mit 80 Km/s wird vom Sternwind eingeholt (gegenwärtig bis zu 1’700 Km/s) und formt die abgestossene Hülle zu einer Sichel (durch den O-III Filter werden die beiden ionisierten Sauerstofflinien sichtbar und zeigen die verborgene gekrümmte Form). Es gibt Hinweise, dass WR-136 ein Doppelstern mit einem massearmen K- oder M-Stern ist (Spektralklassifikation), der noch einige hunderttausend Jahre leuchten wird, bis es zu einer Supernova kommt.

Bildautor: John Imboden

M 51 – Whirlpool-Galaxie

Die Whirlpool-Galaxie (auch als Strudelgalaxie, Strudelnebel, Messier 51 oder NGC 5194/5195 bezeichnet) ist eine große Spiralgalaxie im Sternbild Jagdhunde. Sie ist vom Hubble-Typ Sc, das heißt mit deutlich ausgeprägter Spiralstruktur. M 51 hat eine scheinbare Helligkeit von 8,4mag und eine Winkelausdehnung von 11,2′ × 6,9′. Die Distanz zu unserer Milchstraße beträgt nach aktueller Messung D_M51 = 7,50 ±0,24 Mpc (3,2 % Unsicherheit), oder 24,3 ±0,8 Millionen Lichtjahre.[7] Früher wurden Entfernungsangaben zwischen 15 und 37 Millionen Lichtjahren berechnet.

Bildautor: Tino Heuberger

NGC 7635 – Blasennebel

Die Aufnahme zeigt den Emissionsnebel und eine HII-Region im Sternbild Kassiopeia. Die Blase ist etwa 8000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Ein O Stern stösst grosse Mengen an Gas aus, welches als Sternenwind eine gut sichtbare Stosswelle bildet. Die Blase hat einen Durchmesser von gut 10 Lichtjahren.

Bildautor: Stefan Zbinden

NGC 6960 – Cirrus-Nebel

Das gezeigte Bild ist ein Ausschnitt des Überrests einer Supernova. Der Cygnus-Bogen mit einer Entfernung von ca. 2600 Lj. ist ein diffuser Nebel mit einer Ansammlung von Emissions- und Reflexionsnebeln, die Supernova ereignete sich vor etwa 8’000 Jahren. Im Bild zu sehen ist der Riesenstern 52 Cyg, dieser Stern liegt näher an der Erde. Man geht davon aus, dass es sich um einen Roten Klumpenstern (Red Clump Star) handelt, d.h. dass er den Wasserstoff bereits aufgebraucht hat und im Kern Helium verbrennt. Der Stern befindet sich im Sternbild Schwan (Cygnus, Cyg) mit einer scheinbaren Helligkeit von 4.22mag und ist etwa 291 Lj. von uns entfernt.

Bildautor: John Imboden

IC 1318 – Sadr Region

IC 1318, auch als γ-Cygni-Nebel (Gamma-Cygni-Nebel) oder Schmetterlingsnebel bezeichnet, ist ein Emissionsnebel und H-II-Gebiet im Sternbild Schwan. Der Nebel befindet sich zirka 4’900 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat eine Ausdehnung von 100 Lichtjahren. Im Zentrum des Nebels liegt der Stern Sadr, mit einer Entfernung von 1’500 Lichtjahren. IC 1318 wird in die drei Teile IC 1318 A, IC 1318 B und IC 1318 C eingeteilt, die sich voneinander unterscheiden. IC 1318 B und IC 1318 C werden von der 20 Lichtjahre breiten Dunkelwolke LDN 889 getrennt.

Bildautor: Basilio Noris

M 27 – Hantelnebel

Der Hantelnebel (auch als Messier 27 oder NGC 6853 bezeichnet, aus dem Englischen auch Dumbbell-Nebel) ist ein rund 1’300 Lichtjahre entfernter, 7.5mag heller, planetarischer Nebel im Sternbild Fuchs. Der Nebel ist vor ungefähr 10’000 Jahren aus der von einem Roten Riesenstern in seiner Endphase abgestoßenen Hülle entstanden und dehnt sich mit einer Geschwindigkeit von circa 30 km/s aus. Der Kern des Riesensterns ist dabei als über 100’000 Kelvin heisser Weisser Zwerg von 14mag Helligkeit im Zentrum des Nebels verblieben.

Bildautor: Tino Heuberger

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