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-> News aus Astronomie und Raumfahrt vom 26.4.2024

Astronomie

Beobachtungstipps im April

Planetenpause

Über die Planeten ist im April wahrlich nicht viel zu sagen: Zu sehen gibt es fast nichts! Wer wagemutig ist, kann aber versuchen, Merkur am Abend oder Saturn am Morgen zu erhaschen oder eine enge Begegnung zwischen Jupiter und Uranus zu verfolgen – ebenfalls sehr tief am Abendhimmel und kurz bevor uns Jupiter Adieu sagt.

Thema des Monats: Faszination «schwarze Sonne»

26. APRIL: HEUTE AM HIMMEL

Kennen Sie die täglich publizierte Seite Heute am Himmel? Sie bietet tagesgenaue Informationen zu Astronomie und Raumfahrt, beginnend mit den Daten zum Mond und den Dämmerungszeiten. Anschliessend gibt sie in der Rubrik Tagesereignisse kurz und bündig einen kompakten Überblick zum Tagesgeschehen. Danach folgt eine tabellarische Auflistung der Astronomischen Ereignisse, gefolgt von den Planeten am Abend- und am Morgenhimmel. Zum Schluss werden die Überflugdetails zur Internationalen Raumstation (ISS) und hellen Satelliten, sowie die wichtigsten Links zur Sonnenbeobachtung gelistet.

Insgesamt also eine wichtige, astronomische Ressource, ohne die (fast) kein Amateurastronom auskommt!

Hinweis: Das Lesen dieses Beitrags setzt eine Mitgliedschaft beim ORION-Portal voraus.

Rückblick auf eine erfolgreiche Astronomietagung und DV 2024

Es ist kurz vor Vollmond und das Wetter ist regnerisch und kalt – ideale Voraussetzungen also für eine Astronomietagung 😉 Und so strömten auch dieses Jahr wieder ein grosse Anzahl (Amateur-)Astronominnen und -Astronomen nach Emmenbrücke bei Luzern für die neuste Ausgabe der Astronomietagung inkl. Delegiertenversammlung (DV). Dieses Jahr waren wir zu Gast bei der Astronomischen Gesellschaft Luzern (AGL), die den Anlass organisiert und durchgeführt hat. Ein herzliches Dankeschön nochmals an dieser Stelle, für die perfekte Vorbereitung und Durchführung des Anlasses!

Keine Gammastrahlung von Supernova in Messier 101

Trotz ihrer relativen Nähe gelang es mit dem Satelliten Fermi nicht, Gammastrahlung der Supernova SN 2023ixf in der Feuerradgalaxie Messier 101 aufzuspüren. Was steckt da dahinter?

<– Wachtposten | Seit dem Jahr 2008 durchmustert der NASA-Forschungssatellit Fermi den Himmel nach Gammastrahlen. Im Fall der Supernova SN 2023ixf konnte mit ihm keine Gammastrahlung der Sternexplosion aufgefangen werden.

© NASA (AUSSCHNITT)

Intergalaktische Kontamination

Astronomen haben einen gewaltigen Gasausstoß in einer nahen Galaxie entdeckt. Der Fund liefert Hinweise darauf, wie sich chemische Elemente im Raum zwischen Galaxien verteilen.

–> Sterne explodieren in der zentralen Region der Galaxie NGC 4383 und schleudern enorme Mengen an Wasserstoff und schwereren Elementen heraus.

© ESO/A. WATTS ET AL. / EINE GALAKTISCHE FONTÄNE / CC BY 4.0 (AUSSCHNITT)

Der Kleine Hantelnebel in neuem Licht

Es gibt Objekte im All, die verlieren auch bei der wiederholten Aufnahme nichts von ihrem Zauber. Der Kleine Hantelnebel, auch Messier 76 genannt, gehört dazu. Seine Form erinnert ein wenig an die eines Schmetterlings oder eben einer Hantel. Er befindet sich in etwa 3400 Lichtjahren Entfernung im nördlichen Sternbild Perseus. Zum 34. Jahrestag des Starts des Hubble-Teleskops präsentiert die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA nun ein neues Bild dieses fotogenen Nebels.

© NASA, ESA, STSCI / LITTLE DUMBBELL NEBULA (WFC3 IMAGE) (AUSSCHNITT)

Grünes Licht für Dragonfly

Dragonfly (“Libelle”)  ist die geplante nächste NASA-Mission zum Saturnsystem. Die Mission ist diese Woche endgültig genehmigt worden. Der Start wird im Jahr 2028 erfolgen, also schon in vier Jahren, die Ankunft am größten Saturnmond Titan nur 6 Jahre später im Jahr 2034.

–> Computergenerierte Grafik der Missionsphasen von Dragonfly auf dem Titan

Quelle: NASA, JHU/APL

APod: Astronomy Picture of the Day

Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite “Astronomy Picture of the Day” (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht.

<– Beitrag in Englisch –>

Neues CERN-Experiment soll nach unentdeckten Elementarteilchen suchen

Mithilfe des Experiments SHiP will man ab dem kommenden Jahrzehnt am Genfer CERN nach bislang unentdeckten Teilchen suchen. Der Fund dieser Elementarteilchen könnte wichtige Hinweise für unser Verständnis des Universums liefern. Forschende von sechs deutschen Wissenschaftseinrichtungen tragen mit Detektorentwicklungen maßgeblich zu dem neuen Experiment bei.

–> Physikerinnen und Physiker der Humboldt-Universität zu Berlin, der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, die an der SHiP-Kollaboration beteiligt sind, testen derzeit einen Prototyp des Surrounding Background Taggers für das SHiP-Experiment am CERN. Der finale Detektor für das Experiment wird mehr als 200 Mal so groß sein.

Foto: Annika Hollnagel

James Webb: Blick ins Herz einer Starburstgalaxie

Dank der hohen Infrarotempfindlichkeit des Weltraumteleskops James Webb gelang nun ein eindrucksvoller Blick auf eine Region intensiver Sternentstehung im Zentrum der Starburstgalaxie Messier 82. So konnte mithilfe großer organischer Moleküle der massereiche galaktische Wind kartiert und sein Ursprung zu dichten Sternhaufen in der Scheibe der Galaxie zurückverfolgt werden.

<– Blick auf den Zentralbereich der Starburst-Galaxie M 82 mit der Near-Infrared Camera des JWST. Das Bild enthält rote Filamente, die durch die Emission polyzyklischer aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK) beleuchtet werden, die den Ursprung und die Form des galaktischen Windes nachzeichnen.

Bild:  NASA, ESA, CSA, STScI, A. Bolatto (University of Maryland)

Fragmente von “Elmshorn” kommen ins Museum

Vor einem Jahr kam es in Elmshorn nördlich von Hamburg zum Fall mehrere Meteoritenfragmente, die auch ein Dach beschädigten. Das zweitgrößte Fragment dieses “Elmshorn” getauften Meteoritenfalls wird künftig in Kiel zu sehen sein – am Geologischen und Mineralogischen Museum der Universität, das größte in Hamburg. Zum heutigen Jahrestag gibt es heute zudem einen Vortrag in Kiel über den Meteoritenfall.

–> Das zweitgrößte Fragment des Meteoriten “Elmshorn” ist von einer Schmelzkruste bedeckt und zeigt deutliche Spuren des Dachtreffers.

Foto: Birgit Mohr, Uni Kiel

Lichtverschmutzung: Die Folgen von Kunstlicht für Algen im Meer

Die Lichtverschmutzung gilt längst schon nicht mehr als alleiniges Problem von Sternfreunden: Künstliches Licht kann auch das Verhalten der unterschiedlichsten Lebewesen beeinflussen. Im Rahmen des Studierendenprojekts GAME wird nun der Einfluss von Kunstlicht auf Algen untersucht. Die Beeinflussung anderer Meerestiere wurde bereits belegt.

<– Solche Algen nehmen die Studierenden im Projekt GAME des Geomar unter die Lupe.

Bild: Mark Lenz / Geomar

WATCH A HOTSPOT ORBIT OUR GALAXY’S BLACK HOLE

Astronomers have used artificial intelligence to reconstruct a 3D video that shows a hot pocket of gas orbiting a stone’s throw away from our galaxy’s central black hole.

–> The Event Horizon Telescope’s work resulted in this image of Sgr A*, the supermassive black hole at the center of our galaxy. The black hole’s silhouette at center is only 52 microarcseconds across. ALMA observations were among several data sets used to make this image. In the new research, only ALMA data are used, and they are much fuzzier than the high-resolution image shown here.

EHT Collaboration

METEORITES TIGHTEN TIMELINE FOR GIANT PLANETS’ MOVEMENT THROUGH THE SOLAR SYSTEM

By linking a family of meteorites to their relatives in the asteroid belt, scientists are digging into the turmoil of the early solar system.

<– Jupiter is currently in a far-out, mostly circular orbit, but it wasn’t always that way. The question remains when did the giant planets migrate through the solar system, shaking things up as they went.

Christopher Go

HOW SATURN’S MOON MIMAS MIGHT HAVE MELTED

Maybe everything in the outer solar system is an ocean world.

You’ve probably heard that Jupiter’s moon Europa and Saturn’s moon Enceladus both hide global oceans beneath their frozen ice crusts. If you’re an outer moons fan, you’ll know that Jupiter’s Ganymede and Saturn’s Titan also have subsurface oceans. But until recently, nobody expected an ocean within Saturn’s small moon Mimas. In a paper just published in Earth and Planetary Science Letters, a group of physicists explain how Mimas could be an ocean world, and that it might be much younger than it looks.

–> The Cassini spacecraft returned this portrait of Saturn’s innermost midsize moon, Mimas. The large crater shown here is Herschel.

NASA / JPL-Caltech / Space Science Institute

Raumfahrt

So geht’s zu Ceres

Der Zwergplanet 1/Ceres ist nicht einfach zu erreichen. Wie man es auch dreht und wendet, es wird immer ein langer Flug und ein großes Delta-v, und damit ein hoher Treibstoffanteil. Dennoch ist Ceres erreichbar, sowohl  mit konventionellem (wenn auch marginal) als auch mit elektrischem Ionenantrieb.

<– Hemisphärische Ansicht von 1/Ceres der Framing Camera auf der NASA-Sonde DAWN

Quelle: NASA / JPL-Caltech / UCLA / Max Planck Institute for Solar System Studies / German Aerospace Center / IDA / Planetary Science Institute

Boeing’s Starliner spacecraft is ‘go’ for May 6 astronaut launch

Starliner’s Crew Flight Test is officially on for May 6.

Boeing’s new spaceship has been cleared for its first-ever crewed liftoff.

Over the past two days, NASA and Boeing held a flight readiness review (FRR) for the Crew Flight Test (CFT) mission, which will send agency astronauts Suni Williams and Butch Wilmore to and from the International Space Station (ISS) aboard Boeing’s Starliner capsule.

–> The Boeing Starliner capsule that will fly the company’s Crew Flight Test mission to the International Space Station is shown at NASA’s Kennedy Space Center in Florida in April 2023.

Image credit: Boeing/John Grant

NASA astronauts arrive at Kennedy Space Center ahead of Boeing Starliner Crew Flight Test

For the first time since the end of the shuttle program, a trio of T-38 jets cruised down the former Shuttle Landing Facility carrying astronauts who were preparing for launch. As they climbed out of their aircraft, NASA astronauts Butch Wilmore and Suni Williams, each donned back ball caps emblazoned with “Crew Flight Test,” the name of their forthcoming mission.

<– NASA astronauts Butch Wilmore (left) and Suni Williams (right) pose by their mission patch following their arrival at NASA’s Kennedy Space Center in the run-up to the Starliner Crew Flight Test on May 6.

Bernstein/Spaceflight Now

Aus den Sektionen und Fachgruppen

Die Astro-Szene Schweiz und international im April 2024

Dieser monatlich erscheinende Newsletter der SAG-SAS umfasst neben einem Rückblick auf die vergangenen Highlights aus dem Umfeld der Sektionen und Fachgruppen der SAG-SAS einen Ausblick auf die spannendsten Termine zu astronomischen und raumfahrttechnischen Ereignissen im Folgemonat.

3.-5. Mai: Winter Teleskoptreffen im Langis, Glaubenberg OW

Geniessen Sie den Sternenhimmel auf 1444 m ü.M. in seiner vollen Pracht. Auf einem grossen Platz beim Berghotel Langis finden Sie genügend Raum, um Ihr Teleskop aufzustellen. Hier können Sternenfreunde in Ruhe den nächtlichen Berghimmel betrachten. Sei es durch das eigene Instrument oder das des Kollegen, welches einem die prächtigen Objekte am Himmelszelt näher bringt.
 
Die Kälte und den Hunger besiegen Sie mit dem Berghotel Langis. Eine Pause bei warmem Speis und Trank wird Sie zu weiteren Spaziergängen am Himmel inspirieren.
 
Im Frühling ist die Zufahrtsstrasse zum Berghotel Langis mit dem Auto bequem befahrbar. Ihre Instrumente können Sie also bis zum Beobachtungsplatz heranführen.

6. Mai: Megalithik im Knonaueramt – Historische- und archäoastronomische Hypothesen

Referent: Richard Walker

Das Knonaueramt hat sich in den letzten 20 Jahren als Hotspot für Megalithanlagen herausgestellt. Das Referat beginnt mit einer Einführung in die Architektur der Europäischen Megalithanlagen und zieht einen direkten Vergleich zu den Objekten im Knonaueramt. In einzelnen Fällen drängen sich auch in unserer Region archäoastronomische Hypothesen auf, wo z.B. Objektachsen auffallend genau auf Sonnenwendazimute ausgerichtet sind. Zu diesem Thema werden ein paar konkrete Beispiele vorgestellt.

13. Mai: Sonnenfinsternisse

Referent: Pascal Kaufmann, AGZ

Für weitere Details siehe auch hier: https://astronomiezug.ch/de

23. Mai: Zoom-Meeting der Fachgruppe Astrofotografie

Die Mitglieder der Fachgruppe Astrofotografie treffen sich ungefähr alle zwei Monate in einer Videokonferenz. Wir verwenden dazu die Applikation “Zoom”. Zur Teilnahme am Meeting werden Zugangsdaten benötigt. Bitte kontaktiere dafür mind. 5 Tage vorher: 

Die Termine liegen zeitlich absichtlich um die Vollmond-Phase, damit die Fotografen die mondlosen Nächte für das Fotografieren nutzen können.

Weitere Infos finden Sie unter www.astrofoto.ch/agenda.html

Von den Schweizer Hochschulen

EPFL: La première plus grande carte 3D de l’Univers dévoilée

Les premiers résultats du projet Dark Energy Spectroscopic Instrument (DESI), auquel l’EPFL a beaucoup contribué, ont permis de cartographier les galaxies et les quasars avec un niveau de détail sans précédent, et de mesurer la vitesse d’expansion de l’Univers sur 11 milliards d’années.

And here’s the English version of the article.

UNI BERN: Wie Pluto zu seinem Herzen kam

Ein internationales Team von Astrophysikerinnen und Astrophysikern unter der Leitung der Universität Bern und Mitgliedern des Nationalen Forschungsschwerpunkts (NFS) PlanetS hat das Rätsel gelöst, wie Pluto zu einer riesigen herzförmigen Struktur auf seiner Oberfläche gekommen ist: Das Forschungsteam ist das erste, dem es gelungen ist, die ungewöhnliche Form mit numerischen Simulationen zu reproduzieren und sie auf einen riesigen und langsamen Einschlag aus einem schrägem Winkel zurückzuführen.

–> Künstlerische Darstellung des riesigen und langsamen Einschlags auf Pluto, der zur herzförmigen Struktur auf dessen Oberfläche führte.

© Universität Bern, Illustration Thibaut Roger

ETH: Ein hüpfender Roboter für die Asteroiden-Erkundung

Im Projekt SpaceHopper entwickeln Studierende der ETH Zürich einen Roboter, der sich mithilfe von Hüpfbewegungen auch an Orten mit sehr geringer Schwerkraft fortbewegen kann.

<– Der Prototyp des SpaceHopper, den ETH-​Studierende entwickelt haben. 

Bild: Dominik Lindegger