Astronomie
Beobachtungstipps im März
Merkur trumpft auf
Die Ekliptik steht im März besonders steil zum abendlichen Westhorizont. Das nutzt in diesem Jahr Merkur für seine beste Abendsichtbarkeit. Ebenfalls am Abendhimmel lassen sich Jupiter und Uranus blicken, während die übrigen Planeten sich weiterhin im Sonnenlicht verstecken.
Thema des Monats: Merkur – Ein Planet mit ein paar Kuriositäten
Gammablitze: Tödliches Licht explodierender Sterne
Gammastrahlenausbrüche mischen bisweilen die irdische Ionosphäre durch, Supernovae haben Spuren in der Tiefsee hinterlassen. Aber brachten kosmische Explosionen das Leben auf der Erde schon einmal an den Rand der Existenz?
<– Einige Astrophysiker halten es für möglich, dass Sternexplosionen in der Nähe unseres Sonnensystems für einige der dramatischsten Massenaussterben der Erdgeschichte verantwortlich sein könnten.
Riesigen Vulkan auf dem Mars aufgespürt?
Im Bereich der Valles Marineris auf dem Mars wurde womöglich ein riesiger Vulkan entdeckt, der bislang übersehen wurde. Sollte sich dies bestätigen, wäre er bis zu neun Kilometer hoch und rund 450 Kilometer breit.
–> Das riesige Talsystem Valles Marineris erstreckt sich über mehr als 6000 Kilometer südlich des Marsäquators. Das Noctis Labyrinthus ist nahe dem linken Rand der Planetenkugel sichtbar.
James Webb: Baby-Quasare im jungen Universum entdeckt
Mit dem Weltraumteleskop James Webb wurden zahlreiche lichtschwache rote Punkte im jungen Universum entdeckt, bei denen es sich um gerade entstehende Quasare handeln könnte. Der Fund würde erklären helfen, wie sich supermassereiche Schwarze Löcher entwickeln und warum einige Quasare größer erscheinen als sie eigentlich sein dürften.
Direkt nachweisbar mithilfe von Quantensensoren?
Die Natur der Materie eines Großteils des Universums ist der Physik unbekannt – sie beobachten nur ihre Wirkung auf die sichtbare Materie, ohne zu wissen, um was es sich dabei eigentlich handelt. Bisher hat sich diese Dunkle Materie nämlich jedem direkten Nachweis entzogen. Das könnte sich nun, dank neuer Quantensensoren, ändern, hofft ein Forschungsteam aus Darmstadt und Ulm.
Juno: Jupitersonde misst Sauerstoffproduktion auf Mond Europa
Unter der Eisdecke des Jupitermonds Europa befindet sich vermutlich ein riesiger Ozean aus Salzwasser. Nun konnte aus Messungen eines nahen Vorüberflugs der NASA-Sonde Juno die Menge an Sauerstoff abgeleitet werden, die auf dem Mond durch ein intensives Teilchenbombardement entsteht. Sie ist erheblich geringer als bislang angenommen.
JWST: Peering Into the Tendrils of NGC 604 with NASA’s Webb
The formation of stars and the chaotic environments they inhabit is one of the most well-studied, but also mystery-shrouded, areas of cosmic investigation. The intricacies of these processes are now being unveiled like never before by NASA’s James Webb Space Telescope.
Two new images from Webb’s NIRCam (Near-Infrared Camera) and MIRI (Mid-Infrared Instrument) showcase star-forming region NGC 604, located in the Triangulum galaxy (M33), 2.73 million light-years away from Earth. In these images, cavernous bubbles and stretched-out filaments of gas etch a more detailed and complete tapestry of star birth than seen in the past.
APod: Astronomy Picture of the Day
Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite “Astronomy Picture of the Day” (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht.
<– Beitrag in Englisch –>
NASA’s Webb, Hubble Telescopes Affirm Universe’s Expansion Rate, Puzzle Persists
When you are trying to solve one of the biggest conundrums in cosmology, you should triple check your homework. The puzzle, called the “Hubble Tension,” is that the current rate of the expansion of the universe is faster than what astronomers expect it to be, based on the universe’s initial conditions and our present understanding of the universe’s evolution.
Scientists using NASA’s Hubble Space Telescope and many other telescopes consistently find a number that does not match predictions based on observations from ESA’s (European Space Agency’s) Planck mission. Does resolving this discrepancy require new physics? Or is it a result of measurement errors between the two different methods used to determine the rate of expansion of space?
NASA’s Roman Team Selects Survey to Map Our Galaxy’s Far Side
NASA’s Nancy Grace Roman Space Telescope team has announced plans for an unprecedented survey of the plane of our Milky Way galaxy. It will peer deeper into this region than any other survey, mapping more of our galaxy’s stars than all previous observations combined.
“There’s a really broad range of science we can explore with this type of survey, from star formation and evolution to dust in between stars and the dynamics of the heart of the galaxy,” said Catherine Zucker, an astrophysicist at the Center for Astrophysics | Harvard & Smithsonian in Cambridge, Massachusetts, who co-authored a white paper describing some of the benefits of such an observing program.
Cheers! NASA’s Webb Finds Ethanol, Other Icy Ingredients for Worlds
What do margaritas, vinegar, and ant stings have in common? They contain chemical ingredients that NASA’s James Webb Space Telescope has identified surrounding two young protostars known as IRAS 2A and IRAS 23385. Although planets are not yet forming around those stars, these and other molecules detected there by Webb represent key ingredients for making potentially habitable worlds.
An international team of astronomers used Webb’s MIRI (Mid-Infrared Instrument) to identify a variety of icy compounds made up of complex organic molecules like ethanol (alcohol) and likely acetic acid (an ingredient in vinegar). This work builds on previous Webb detections of diverse ices in a cold, dark molecular cloud.
ICY IMPACTOR MIGHT EXPLAIN THE FORMATION OF MARS’S MOONS
In a new study, scientists suggest an impact with a giant icy object could explain the sizes and orbits of Mars’s moons, Phobos and Deimos.
The origin of Mars’s two enigmatic moons, Phobos and Deimos, is a mystery. Their irregular shapes, dark surfaces, and peculiar orbits have fueled two main theories: They might be asteroids that strayed too close to Mars and were captured. Or perhaps the moons instead coalesced from debris launched to orbit after giant impactor struck the Red Planet.
IS BETELGEUSE FADING AGAIN?
Betelgeuse has dipped nearly half a magnitude since late January. Could it be headed for another Great Dimming Event? We also take a look at this spring’s “other” eclipse.
–> The Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) captured this image of the red supergiant Betelgeuse. One of the largest stars known, it’s about 800 times larger than the Sun. Placed at the center of the solar system all the planets out to Jupiter would orbit inside it.
ALMA (ESO / NAOJ / NRAO) / E. O’Gorman / P. Kervella
Raumfahrt
Spacex-Rakete: Starship-Testflug weitgehend erfolgreich
Der dritte Flugtest von Starship endet zwar mit der vorzeitigen Zerstörung des Gefährts. Eine Reihe entscheidender Manöver absolvierte die größte Rakete der Welt jedoch erfolgreich.
Und hier ein längerer Artikel zum gleichen Thema: Duell der Giganten
Japan: Satellitenstart endet in Feuerball
Rückschlag für das private japanische Raumfahrtunternehmen Space One: Seine neue Trägerrakete aktivierte kurz nach dem Start die Selbstzerstörung.
–> Aus sicherer Distanz beobachteten Raumfahrtfans und Fotografen den Start des privaten Raketenbetreibers Space One. Doch der Rakete gelang es kaum, über die Hügelkette rund um den Startplatz hinaufzusteigen.
Lunar Gateway: Mondkontrollzentrum der ESA in Oberpfaffenhofen
Im Rahmen der Artemis-Mission sollen erstmals wieder Menschen den Mond betreten und mit dem Lunar Gateway eine Basisstation für Mondmissionen im Orbit des Erdtrabanten eingerichtet werden. Europa wird bei diesen Vorhaben ein wichtiger Partner. Überwacht werden sollen die europäischen Beiträge von Oberpfaffenhofen aus – im neuen Mondkontrollzentrum.
Quick3: Ein Satellit für die Quantenkommunikation
Durch die immer weiter fortschreitende Entwicklung von Quantencomputern und deren steigenden Rechenleistungen wird es zukünftig möglich sein, unsere aktuellen Verschlüsselungsverfahren zu knacken. Dagegen soll die Quantenkryptographie helfen. Um damit auch die Kommunikation über weite Strecken zu ermöglichen, könnten spezielle Satelliten zum Einsatz kommen.
Raumfahrt: Keine Zukunft im All?
Dauerhaften menschlichen Siedlungen jenseits der Erde stehen nicht nur technologische Herausforderungen entgegen. Auch wegen medizinischer, finanzieller und ethischer Probleme wird der alte Sciencefiction-Traum womöglich nie Wirklichkeit.
<– Ungewisse Aussichten: Ob Menschen jenseits unseres Planeten eine zweite Heimat finden und irgendwann als Fremde auf die Erde blicken werden, steht in den Sternen.
Aus den Sektionen und Fachgruppen
Die Astro-Szene Schweiz und international im März 2024
Dieser monatlich erscheinende Newsletter der SAG-SAS umfasst neben einem Rückblick auf die vergangenen Highlights aus dem Umfeld der Sektionen und Fachgruppen der SAG-SAS einen Ausblick auf die spannendsten Termine zu astronomischen und raumfahrttechnischen Ereignissen im Folgemonat.
15. März: OpenSpaceProject: Visualisierung wissenschaftlicher Daten in einem mobilen Planetarium
Referent: Erich Strehler, Planetarium SPACEDOME
OpenSpace ist eine Open-Source-Software, die innovative Datenvisualisierung und wissenschaftliche Inhalte für die Allgemeinheit zugänglich macht. OpenSpace basiert auf Weltraum- und Erddaten der NASA und anderer Forscher und ermöglicht es den Nutzern, das virtuelle Universum zu erkunden. Das mobile Planetarium SPACEDOME nutzt die Software, um Kindern und Jugendlichen die Astronomie näherzubringen. In diesem Vortrag werden einige Anwendungsmöglichkeiten von OpenSpace in einem Planetarium demonstriert.
21. März: Nightscapes – Der Himmel bei Nacht
Referent: Urs Leutenegger
Veranstalter: Astronomische Gesellschaft Zug
Der Zuger Fotograf Urs Leutenegger zeigt und erläutert seine weltweit erstellten Fotografien des Sternenhimmels, die sogar bei der NASA und anderen internationalen Institutionen Beachtung gefunden haben. Seine Bilder des Sternenhimmels sind sensationell.
22. – 24. März: Central European Deepsky Imaging Conference (CEDIC)
Die CEDIC ist die wohl wichtigste Tagung speziell zum Thema Astrofotografie in Europa. Sie findet seit 2009 im zweijährigen Rhythmus statt. Anmeldungen zur diesjährigen Auflage sind noch möglich, doch die Plätze sind begrenzt!
Das Programm der Konferenz reicht in diesem Jahr vom Schwerpunkt Deep-Sky-Fotografie über Meteorimaging und -analyse bis zur Suche nach Planetarischen Nebeln durch Amateure. Wichtig: Die CEDIC ist international, die Sprache aller Vorträge und Workshops ist daher Englisch! Ein Höhepunkt wird ein Plenarvortrag des US-amerikanischen Deep-Sky-Fotografen Russell Croman zum Thema Astrofotografie und künstliche Intelligenz sein.
Von den Schweizer Hochschulen
EPFL: Le baryton des géantes rouges affine les mesures de distance cosmique
Un nouveau regard sur les géantes rouges livre des informations clés sur les mesures de distance cosmique et permet de mesurer l’expansion de l’Univers avec la plus grande précision.
And here’s the English version of the article.
UNI BERN: Erste schweizweite Konferenz zur Bewohnbarkeit von Planeten und dem Ursprung des Lebens
Am Dienstag und Mittwoch, 19. und 20. März 2024, veranstaltet das Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern die erste SHOL (Swiss Habitability and Origin of Life Days) Konferenz zur Bewohnbarkeit von Planeten und dem Ursprung des Lebens. Ziel der Veranstaltung ist der Austausch und die bessere Vernetzung der Forschenden in der Schweiz, die sich aus unterschiedlichen Disziplinen mit diesen Fragen beschäftigen.
ETH: Haben wir das Leben auf der Erde kosmischem Staub zu verdanken?
Staub aus dem All, der sich in Schmelzlöchern von Eisschilden angesammelt hat, könnte in der Frühzeit der Erde die präbiotische Chemie in Gang gesetzt und am Laufen gehalten haben. Mit einem Computermodell haben Forschende der ETH Zürich und der Universität Cambridge dieses Szenario überprüft.
Und hier der Beitrag von astronews.com zum gleichen Thema.