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-> News aus Astronomie und Raumfahrt vom 23.2.2024

Astronomie

Beobachtungstipps im Februar

Letzte Chance für die Venus

Der Planetenhimmel dünnt sich im Februar aus: Merkur, Saturn und Neptun befinden sich in oder nahe ihrer Konjunk­tion. Venus und Mars treffen sich, nahezu unbeobachtbar, am Morgenhimmel. ­Allein Jupiter und Uranus halten die Stellung am Abendhimmel.

Thema des Monats: Die Geschichte der Zeitrechnung, von Schalttagen und Schaltsekunden

JWST löst Rätsel um das Zentrum der Supernova 1987A

Fast 40 Jahre ist es her, dass die Supernova 1987A aufleuchtete. Nun geben Daten des JWST eindeutige Hinweise darauf, dass sich im Zentrum ein Neutronenstern gebildet hat.

<– Die Supernova 1987A war die erste Supernova nach fast 400 Jahren, die sich mit bloßem Auge am Himmel beobachten ließ – allerdings nur am Südhimmel. Mit dem James Webb Space Telescope haben Wissenschaftler jetzt nochmal ganz genau hingeschaut.

Hier die original Pressemitteilung der NASA (in Englisch) und der Beitrag von Sky & Telescope zum gleichen Thema (in Englisch).

VLT: Lange übersehener Quasar mit Rekordwerten

Mithilfe des Very Large Telescope der ESO wurde nun ein heller Quasar untersucht, der offenbar nicht nur der hellste seiner Art ist, sondern sogar das leuchtstärkste Objekt, das jemals beobachtet wurde. Gleichzeitig handelt es sich vermutlich um das am schnellsten wachsende Schwarze Loch. Trotz dieser Rekordwerte war der Quasar lange Zeit übersehen worden.

Und hier die original Pressemitteilung der ESO und der Beitrag von Sky & Telescope zum gleichen Thema (in Englisch).

Gaia: Neues über die Radcliffe-Welle der Milchstraße

Erst vor wenigen Jahren wurde in nur 500 Lichtjahre Entfernung eine riesige, wellenförmige, zusammenhängende Kette aus Gaswolken entdeckt, die entlang eines Spiralarms unserer Galaxie Sternhaufen bildet – die sogenannte Radcliffe-Welle. Neue Auswertungen liefern nun neue Daten zu dieser Struktur und zeigen, dass es in unserer Nachbarschaft offenbar keine größeren Mengen an Dunkler Materie gibt.

Radioastronomie: Aus MeerKAT wird MeerKAT+

MeerKAT, das mit 64 Schüsseln größte Radioteleskop der südlichen Hemisphäre und eines von zwei SKA-Vorläuferinstrumenten in Südafrika, wird derzeit zu MeerKAT+ ausgebaut. Jetzt wurde die erste MeerKAT+-Antenne in der südafrikanischen Karoo-Halbwüste feierlich übergeben. Für die Beteiligten war die Zeremonie ein wichtiger Schritt für die Radioastronomie.

NEUTRONENSTERN-” GLITCHES” SIND HINWEIS AUF MYSTERIÖSE RADIOAUSBRÜCHE

Ein wichtiger Hinweis für das Verständnis der mysteriösen, flüchtigen Radiowellenblitze, die als Fast Radio Bursts (FRBs) bekannt sind, kam, als einer in unserer eigenen Galaxie auftrat. Ein stark magnetisierter Neutronenstern oder Magnetar mit der Bezeichnung SGR 1935+2154 sendete am 28. April 2020 einen FRB-ähnlichen Ausbruch aus, und plötzlich hatten die Astronomen einen FRB in unserem eigenen Hinterhof zu untersuchen.

Seitdem haben die Astronomen auf eine Wiederholung gewartet. Im Oktober 2022 wurden sie erneut fündig – und dieses Mal waren sie bereit.

<– Beitrag in Englisch –>

ASTRONOMEN ENTDECKEN “GROSSEN RING” MIT 1,3 MILLIARDEN LICHTJAHREN DURCHMESSER

Die kosmologischen Standardszenarien erklären möglicherweise nicht die Ausmaße einer neu entdeckten kosmischen Struktur.

–> Ein künstlerischer Eindruck davon, wie der Große Ring (in blau) und der Riesenbogen (in rot) am Himmel aussehen würden.
Hintergrundbild: Stellarium

<– Beitrag in Englisch –>

APod: Astronomy Picture of the Day

Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite “Astronomy Picture of the Day” (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht.

<– Beitrag in Englisch –>

ASTRONOMIE FÜR “BEWÖLKTE, WOLKIGE NÄCHTE”

Wenn die Vorhersage Wolken ankündigt, geben Sie nicht auf! Auch in bewölkten Nächten gibt es viele Möglichkeiten, Astronomie zu genießen.

<– Beitrag in Englisch –>

Radiosignale aus dem Orionnebel liefern neue Daten über fremde Himmelsobjekte: ‘JuMBOs’

Diese Ende 2023 vom James-Webb-Weltraumteleskop entdeckten Körper widersprechen den Modellen für die Entstehung von Sternen und Planeten.

<– Eine Illustration von Jupiter-Masse-Doppelobjekten (JuMBOs) im Orionnebel (Bildnachweis: Gemini Observatory/Jon Lomberg)

<– Beitrag in Englisch –>

Unsere Sonnensystemkarte braucht vielleicht ein Update – der Kuipergürtel könnte viel größer sein

Der Kuipergürtel könnte sich Milliarden von Kilometern weiter erstrecken als bisher angenommen.

Die NASA-Mission New Horizons, die 2015 den Pluto erreicht hat und nun durch die tiefsten Tiefen des Kuipergürtels reist, stößt auf einen kosmischen Staubsturm, der darauf hindeutet, dass in den äußersten Bereichen des Sonnensystems mehr vor sich geht, als wir uns vorstellen können.

<– Beitrag in Englisch –>

NASA-Astronomin sieht Kraft in der Gemeinschaft und arbeitet daran, mehr zu schaffen

Die Wissenschaft wird oft als einsame Angelegenheit dargestellt, in der Entdeckungen von einsamen Genies gemacht werden, die in Isolation arbeiten. Doch Dr. Natasha Batalha, Astronomin am Ames Research Center der NASA im kalifornischen Silicon Valley, sagt, dass das Lösen von Problemen mit den Menschen um sie herum einer der besten Aspekte ihrer Arbeit ist.

<– Beitrag in Englisch –>

Raumfahrt

Mondsonde Odysseus weich gelandet

Die Mondlandemission IM-1 des privaten Raumfahrtunternehmens Intuitive Machines erreichte mit dem Lander Odysseus die Oberfläche am Südpol unseres Trabanten.

–> Der Mondlander Nova-C steht hier noch in der Halle in Houston, Texas. Danach wurde er nach Florida transportiert, um ihn mit einer Falcon-9-Trägerrakete von SpaceX zum Mond zu bringen.

Und hier die Beiträge auf dem ORION-Portal und auf Sky & Telescope (in Englisch) zum gleichen Thema.

Mass-Pex: Projekt entwickelt 3D-Drucktechnologie für den Weltraum

Durch die Herstellung wichtiger Bauteile direkt im Weltraum könnte sich manches Transportproblem lösen und die Raumfahrt kostengünstiger gestalten lassen. Eine wichtige Rolle dürfte dabei der 3D-Druck spielen: Im Rahmen eines neuen Projekts soll diese Technologie nun zur Marktreife entwickelt werden und ein System zum Druck von Strukturen aus Photopolymeren im Weltraum entstehen.

Aus den Sektionen und Fachgruppen

Die Astro-Szene Schweiz und international im Februar 2024

Dieser monatlich erscheinende Newsletter der SAG-SAS umfasst neben einem Rückblick auf die vergangenen Highlights aus dem Umfeld der Sektionen und Fachgruppen der SAG-SAS einen Ausblick auf die spannendsten Termine zu astronomischen und raumfahrttechnischen Ereignissen im Folgemonat.

27. Februar: Astronomische Monatsvorschau – Regenbogenfamilien im Weltall

Die Winternächte verlangen einiges an Kälteresistenz, um den Sternenhimmel draussen geniessen zu können, aber gerade in dieser Jahreszeit offenbaren uns diese klaren Nächte eine grosse Vielfalt an unbekannten Schönheiten im Universum.

Streift man mit einem Fernglas oder Teleskop durch den Sternenhimmel, sieht man bald, dass Sterne nicht gerne allein durchs All ziehen. Oft bilden sie Paare oder ganze Familien, sie versammeln sich in farbenprächtigen Sternhaufen und riesigen Galaxien mit mehreren hundert Milliarden Mitgliedern. Mit dem Planetarium sind wir aber zum Glück in einem warmen Raum. Wir verraten Ihnen, wo diese Schmuckstücke zu finden sind, natürlich wie immer mit Musik untermalt und live kommentiert.

2. März: Internationales Jost Bürgi Symposium

Das internationale Jost-Bürgi-Symposium Lichtensteig bringt alljährlich am Freitag und Samstag zwei Wochen nach Ostern in Lichtensteig Fachleute und Interessenten zum Erfahrungsaustausch über die Gebiete zusammen, die von Jost Bürgi entscheidend beeinflusst sind.

Das 7. Jost-Bürgi-Symposium wird wie seine Vorgänger wiederum zweigeteilt in einen Workshop für Historiker und an der Geschichte Interessierte, sowie in ein Zukunftsforum, das technische Innovationen in der Nachfolge Bürgis in allgemein verständlicher Form erläutert.

Von den Schweizer Hochschulen

ETH: Die Schweiz muss ihr Innovationspotenzial besser ausschöpfen

In der Schweiz gibt es ein grosses Potenzial für technologische und unternehmerische Innovation. Für Thomas Zurbuchen stellt sich die Frage, wie wir auch in schwierigen Zeiten gemeinsam eine Dynamik erzeugen können, um im internationalen Wettbewerb weiterhin zu bestehen.

UNI BERN: Mögliche Lösung für Exoplaneten-Rätsel

Computersimulationen von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Astronomie und der Universität Bern zeigen, dass die Wanderung von eisigen, sogenannten Sub-Neptunen in die Innenbereiche ihrer Planetensysteme die ominöse Lücke in der Grössenverteilung von Exoplaneten erklären kann. Bei zunehmender Annäherung an den Zentralstern bildet verdampfendes Wassereis eine Atmosphäre aus, die den Planeten grösser erscheinen lässt als im gefrorenen Zustand. Gleichzeitig verlieren kleinere Gesteinsplaneten mit der Zeit einen Teil ihrer ursprünglichen Gashülle, wodurch ihr gemessener Radius schrumpft.

EPFL: La technologie suisse à la recherche des origines de l’Univers

Le consortium Square Kilometer Array Switzerland (SKACH), dont le secrétariat est rattaché à l’EPFL, célèbre ses deux ans d’adhésion à un projet mondial visant à développer la plus grande installation scientifique jamais construite par l’humanité.

And here’s the English version of the article.