SAG-SAS Logo
Orion Portal

-> News aus Astronomie und Raumfahrt vom 9.2.2024

Astronomie

Beobachtungstipps im Februar

Letzte Chance für die Venus

Der Planetenhimmel dünnt sich im Februar aus: Merkur, Saturn und Neptun befinden sich in oder nahe ihrer Konjunk­tion. Venus und Mars treffen sich, nahezu unbeobachtbar, am Morgenhimmel. ­Allein Jupiter und Uranus halten die Stellung am Abendhimmel.

Thema des Monats: Die Geschichte der Zeitrechnung, von Schalttagen und Schaltsekunden

NOVA: Vom weissen Zwerg, der den roten Riesen frisst

2700 Lichtjahre von der Erde entfernt umkreisen sich im Sternbild «Nördliche Krone» (lateinisch: Corona Borealis, kurz: CrB) zwei sterbende Sonnen: Ein Roter Riese und ein Weisser Zwerg.

Vom Roten Riesen fliesst Gas zum schwereren Weissen Zwerg. Bis es zu viel ist: Es kommt zu einer gigantischen nuklearen Explosion – einer Nova. Sie ist 10’000-mal so hell wie die beiden Sterne zusammen. Am Sternenhimmel leuchtet «T CrB» einige Nächte lang wie ein heller Stern auf. Bald soll es wieder so weit sein.

Ein schöner Beitrag auf SRF mit freundlicher Unterstützung von Dr. Thomas K. Friedli.

Und hier ein Beitrag zum gleichen Thema bei spektrum.de

Sterne am Rand der Milchstraße sind zu langsam unterwegs

Unsere Galaxis besteht hauptsächlich aus Dunkler Materie. Doch langsame Sterne am Rande des Milchstraßensystems legen nahe: Es könnte weniger sein als bislang angenommen.

–> So schaut das Milchstraßensystem aus. Laut einer neuen Studie sind die Sterne in den Außenbereichen unserer Galaxis allerdings zu langsam unterwegs. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass es in der Milchstraße weniger Dunkle Materie gibt als bislang gedacht.

Aubrit: »Berlin-Meteorit« besteht aus seltenem Material

Das Berliner Naturkundemuseum hat die Überbleibsel des Feuerballs analysiert, der am 21. Januar unweit der Hauptstadt verglühte. Weltweit gebe es nur wenige vergleichbare Stücke.

<– Das Bruchstück wurde von vier polnischen Meteortitensuchern auf einem Feld bei Ribbeck gefunden. Fachleuten zufolge gehört der über Brandenburg niedergegangene Asteroid zur Klasse der Aubrite.

Und hier ein Bericht zum gleichen Thema auf astronews.com

Raumsonde Juno blickt in die Vulkanschlünde auf Io

Am 3. Februar flog die NASA-Sonde Juno dicht am Jupitermond Io vorbei und konnte dabei detaillierte Bilder des Vulkanmonds aufnehmen. Auf einem der Fotos zeichnet sich die Eruptionsfahne eines aktiven Vulkans ab.

–> Aus nur 3850 Kilometer Distanz nahm die NASA-Raumsonde Juno am 3. Februar 2024 dieses Falschfarbenbild des Vulkanmonds Io auf.

Und hier ein Bericht zum gleichen Thema auf Sky and Telescope… und noch einer auf space.com (beide in Englisch)

Computermodell sagt platte Planeten voraus

Frühe Planeten könnten platt wie Smarties sein – wenn sie nach einem ungewöhnlichen Mechanismus entstehen. Die Erkenntnis könnte helfen, das Rätsel der Planetenentstehung zu lösen.

Schwarze Löcher: Hatte Stephen Hawking wirklich Unrecht?

Der Mathematiker Roy Kerr fand einen vermeintlichen Fehler in der Beschreibung Schwarzer Löcher durch Roger Penrose und Stephen Hawking. Doch sein Argument ist nicht stichhaltig.

APod: Astronomy Picture of the Day

Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite “Astronomy Picture of the Day” (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht.

<– Beitrag in Englisch –>

Was ist Dunkle Energie? Im Inneren unseres sich beschleunigenden, expandierenden Universums

Vor etwa 13,8 Milliarden Jahren begann das Universum mit einer raschen Expansion, die wir als Urknall bezeichnen. Nach dieser anfänglichen Ausdehnung, die nur den Bruchteil einer Sekunde dauerte, begann die Schwerkraft, das Universum zu verlangsamen. Aber der Kosmos würde nicht so bleiben. Neun Milliarden Jahre nach dem Beginn des Universums begann sich seine Ausdehnung zu beschleunigen, angetrieben von einer unbekannten Kraft, die Wissenschaftler als dunkle Energie bezeichnet haben.

Aber was genau ist dunkle Energie?

<– Beitrag in Englisch –>

BEHERBERGT DER “TODESSTERN”-MOND DES SATURN EINEN OZEAN?

Neue Erkenntnisse aus den Cassini-Messungen der NASA zur Umlaufbahn von Mimas deuten darauf hin, dass der eisige “Todesstern”-Mond einen unterirdischen Ozean haben könnte.

<– Beitrag in Englisch –>

Waren schwarze Monsterlöcher oder Galaxien zuerst da? Das James-Webb-Weltraumteleskop könnte eine überraschende Antwort liefern

“Wir wissen, dass diese Monster-Schwarzlöcher im Zentrum von Galaxien in der Nähe unserer Milchstraße existieren, aber die große Überraschung ist nun, dass sie bereits zu Beginn des Universums vorhanden waren.”

Technisch gesehen handelt es sich um ein noch älteres Rätsel als die Frage nach dem Huhn oder dem Ei – obwohl wir uns dessen erst seit relativ kurzer Zeit bewusst sind. Und nach neuen Forschungsergebnissen haben Wissenschaftler vielleicht endlich eine Antwort.

<– Beitrag in Englisch –>

Neue Studie deckt Asymmetrie der solaren Gammastrahlenemissionen während des Sonnenmaximums auf

In einer bahnbrechenden Studie, die in der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal veröffentlicht wurde, haben Forscher unerwartete Erkenntnisse über die Gammastrahlenemissionen der Sonne zutage gefördert, insbesondere in Zeiten erhöhter Sonnenaktivität, die als Sonnenmaximum bekannt sind. Diese Forschungsarbeit bietet neue Einblicke in die hochenergetischen Prozesse, die in der Atmosphäre unseres Sterns stattfinden.

<– Beitrag in Englisch –>

Raumfahrt

Neuer internationaler Studiengang Weltraummedizin

Kälte, Isolation, Schwerelosigkeit: An Orten wie der Antarktis oder dem All ist der Mensch extremen Bedingungen ausgesetzt. Wie er sich daran anpasst und wie sich negative Auswirkungen abmindern lassen, untersucht die Raumfahrtmedizin. Ab dem Wintersemester 2024 lässt sich dieses Fach studieren – an gleich drei europäischen Universitäten. Bewerbungsschluss ist der 1. März.

Wie Aerosole und Wolken das Klima beeinflussen

Der europäisch-japanische Umweltsatellit EarthCARE wird Deutschland in Kürze Richtung Startplatz in Kalifornien verlassen. EarthCARE soll wichtige Daten über die Wechselwirkungen von Aerosolen und Wolken in der Erdatmosphäre liefern und damit entscheidende Informationen zur Dynamik des Klimas. Dabei spielt auch das deutsche Forschungsflugzeug HALO eine wichtige Rolle.

Aus den Sektionen und Fachgruppen

Die Astro-Szene Schweiz und international im Februar 2024

Dieser monatlich erscheinende Newsletter der SAG-SAS umfasst neben einem Rückblick auf die vergangenen Highlights aus dem Umfeld der Sektionen und Fachgruppen der SAG-SAS einen Ausblick auf die spannendsten Termine zu astronomischen und raumfahrttechnischen Ereignissen im Folgemonat.

10. Februar: Mission Mars

Referenten: Dr. Simon Stähler, Geophysiker an der UZH und ETH

Der Mars ist der nächste Planet zur Erde. Es ist dort extrem kalt und die Atmosphäre ist zu dünn zum Atmen. Aber es gibt Anzeichen, dass der Mars vor langem sogar Seen und Ozeane hatte. Wahrscheinlich ist er aus demselben Material entstanden wie die Erde, und doch ist er heute erstarrt und es gibt keinen Vulkanismus mehr. Warum hat sich der Mars anders entwickelt als die Erde? Wie können wir mit Raumsonden sein Inneres erforschen? Und was wird in den kommenden Jahrzehnten möglich werden?

2. März: Internationales Jost Bürgi Symposium

Das internationale Jost-Bürgi-Symposium Lichtensteig bringt alljährlich am Freitag und Samstag zwei Wochen nach Ostern in Lichtensteig Fachleute und Interessenten zum Erfahrungsaustausch über die Gebiete zusammen, die von Jost Bürgi entscheidend beeinflusst sind.

Das 7. Jost-Bürgi-Symposium wird wie seine Vorgänger wiederum zweigeteilt in einen Workshop für Historiker und an der Geschichte Interessierte, sowie in ein Zukunftsforum, das technische Innovationen in der Nachfolge Bürgis in allgemein verständlicher Form erläutert.

Von den Schweizer Hochschulen

ETH: Neuer Space-Master startet im September

An der ETH startet im Herbst 2024 ein neuer Master-​Studiengang in Weltraumwissenschaften. Interessierte können sich ab April bewerben.

Schon länger entwickeln ETH-​Forschende Roboter für den Einsatz auf dem Mond, suchen nach erdähnlichen Exoplaneten oder untersuchen Beben auf dem Mars. Sie forschen an neuer Technologie für die Raumfahrtindustrie oder verwenden Daten aus dem Weltraum für die Klima-​ und Sicherheitsforschung.

Nun folgt auch ein Lehrangebot: Ein Master-​Studiengang in Space-​Systems.

UNI BERN: Mögliche Lösung für Exoplaneten-Rätsel

Computersimulationen von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Astronomie und der Universität Bern zeigen, dass die Wanderung von eisigen, sogenannten Sub-Neptunen in die Innenbereiche ihrer Planetensysteme die ominöse Lücke in der Grössenverteilung von Exoplaneten erklären kann. Bei zunehmender Annäherung an den Zentralstern bildet verdampfendes Wassereis eine Atmosphäre aus, die den Planeten grösser erscheinen lässt als im gefrorenen Zustand. Gleichzeitig verlieren kleinere Gesteinsplaneten mit der Zeit einen Teil ihrer ursprünglichen Gashülle, wodurch ihr gemessener Radius schrumpft.

EPFL: La technologie suisse à la recherche des origines de l’Univers

Le consortium Square Kilometer Array Switzerland (SKACH), dont le secrétariat est rattaché à l’EPFL, célèbre ses deux ans d’adhésion à un projet mondial visant à développer la plus grande installation scientifique jamais construite par l’humanité.

And here’s the English version of the article.