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-> News aus Astronomie und Raumfahrt vom 1.12.2023

Astronomie

Beobachtungstipps im Dezember

Venus dominiert noch immer den Morgen, Jupiter die ganze Nacht

Venus zeigt sich im Dezember nach wie vor am Morgenhimmel. Während des gesamten Monats nimmt die Helligkeit von Venus weiter ab. Die Nacht gehört jedoch nach wie vor dem Riesen Jupiter. Seine rückläufige Wanderschaft verlangsamt sich bis zum 31. Dezember, ehe er seine diesjährige Oppositionsperiode beendet und ab dem neuen Jahr wieder rechtläufig durch den Widder weiterzieht.

Thema des Monats: Polarlichter bis nach Mitteleuropa – Chancen in diesem Winter sind gross

ORION online – der neue YouTube Kanal

Seit einigen Tagen gibt es den YouTube-Kanal «ORION online», wo künftig in loser Folge Videos zu astronomischen Themen bereitgestellt werden – reinschauen lohnt sich!

»Amaterasu«-Teilchen mit extremer Energie gibt Rätsel auf

Kein bekannter physikalischer Prozess kann die enorme Energie eines 2021 detektierten Teilchens erklären. Fachleute diskutieren exotische Ursachen, zum Beispiel unbekannte Materieformen oder gar Eigenschaften der Raumzeit selbst.

EIN ASTRONOMISCHER WALZER ENTHÜLLT EIN SEXTETT VON PLANETEN

Ein internationales Team von Astronominnen und Astronomen, die die Weltraumsatelliten CHEOPS und TESS nutzen, hat ein wichtiges neues System von sechs Planeten entdeckt, die einen hellen Stern in einem harmonischen Rhythmus umkreisen. Diese seltene Eigenschaft ermöglichte es dem Team, die Planetenbahnen zu bestimmen, die die Forschenden zunächst vor ein Rätsel gestellt hatten. Beteiligt sind auch Mitglieder des NCCR PlanetS der Universität Bern und der Universität Genf.

Und hier die Beiträge zum gleichen Thema auf Spektrum.de und astronews.com, sowie der Link zur Pressemitteilung der Uni Bern.

Die erste stellare Staubscheibe in einer anderen Galaxie

In der Großen Magellanschen Wolke wurde erstmals eine Scheibe aus Gas und Staub um einen Stern außerhalb des Milchstraßensystems beobachtet. In ihr könnten Planeten entstehen.

Und hier der Originalbeitrag der ESO.

Neuer Katalog enthält fast 300 Gammapulsare

Ein jetzt vorgestellter Katalog von Gammapulsaren, die mithilfe des Fermi Gamma-ray Space Telescope der NASA entdeckt wurden, enthält 294 Pulsare sowie 34 Pulsarkandidaten. Damit sind inzwischen 27-mal mehr Objekte dieser Art bekannt als beim Start der Mission. Von Forschenden in Hannover wurden allein 53 der im Katalog enthaltenen Pulsare aufgespürt.

Magnetare und die rätselhaften Radioblitze

Mithilfe von Radiobeobachtungen ist ein internationales Forschungsteam auf eine besondere Eigenschaft von sogenannten Magnetaren gestoßen, die diese mit anderen Neutronensternen zu teilen scheinen. Die Entdeckung liefert einen Hinweise auf die Entstehung von Radiostrahlung bei diesen Objekten und könnte auch etwas über den Ursprung der rätselhaften schnellen Radiostrahlungsausbrüche verraten.

APod: Astronomy Picture of the Day

Hier das tagesaktuelle Bild von der Seite “Astronomy Picture of the Day” (APOD) – ein wunderbares Bildarchiv zur Astronomie, das viele Jahre zurück reicht. <– Beitrag in Englisch –>

Die früheste Phase im Leben eines Sterns

Warum liefern zwei unabhängige Methoden zur Bestimmung des Sternalters unterschiedliche Werte? Der Grund ist offenbar, dass damit verschiedene Dinge gemessen werden: Während mit der einen Methode das Geburtsdatum von Sternen bestimmt wird, verrät die anderen Methode wann die Sterne “ihr Nest verlassen” haben. Der Unterschied beträgt rund 5,5 Millionen Jahre.

Wenn das Schwarze Loch zweifach klingelt

Ein internationales Team unter der Leitung von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut, AEI) in Hannover hat starke Hinweise auf mehrere Frequenzen in Gravitationswellen vom Abklingen einer Verschmelzung Schwarzer Löcher gefunden. Das Team entdeckte, dass das im Ereignis GW190521 entstandene mittelschwere Schwarze Loch nach der Verschmelzung kurzzeitig bei mindestens zwei Frequenzen vibrierte. Dieser sogenannte Ringdown ist eine fundamentale Vorhersage der allgemeinen Relativitätstheorie. Seine Beobachtung erlaubt Tests dieser Theorie und des No-Hair-Theorems für Schwarze Löcher. Die Wissenschaftler:innen fanden keine Verletzungen das Theorems oder Abweichungen von der allgemeinen Relativitätstheorie.

Webb-Teleskop: Ein markanter Protostern im Perseus

Das neue Bild des Monats des James Webb-Weltraumteleskops der NASA/ESA/CSA zeigt komplexe Details des Herbig-Haro-Objekts 797 (HH 797). Herbig-Haro-Objekte sind leuchtende Regionen, die neugeborene Sterne (sogenannte Protosterne) umgeben. Sie entstehen, wenn stellare Winde oder Gasstrahlen, die von diesen neugeborenen Sternen ausgehen, Schockwellen bilden, die mit hoher Geschwindigkeit mit Gas und Staub in der Nähe kollidieren. <– Beitrag in Englisch –>

Webb-Studie zeigt, dass sich Gesteinsplaneten in extremen Umgebungen bilden können

Ein internationales Team von Astronomen hat mit Hilfe des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA erstmals Wasser und andere Moleküle in den stark bestrahlten inneren, felsenplanetenbildenden Regionen einer Scheibe in einer der extremsten Umgebungen in unserer Galaxie beobachtet. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Bedingungen für die Bildung von terrestrischen Planeten in einem möglicherweise breiteren Spektrum von Umgebungen auftreten können als bisher angenommen. <– Beitrag in Englisch –>

DEUTEN DIE GLETSCHER AUF MERKUR DARAUF HIN, DASS EIN SOLCHER PLANET BEWOHNBAR SEIN KÖNNTE?

Salzgletscher auf dem Merkur deuten darauf hin, dass auf dem innersten Planeten einst lebensfreundliche Bedingungen geherrscht haben könnten – allerdings nicht das Leben selbst. <– Beitrag in Englisch –>

MACHEN SIE SICH BEREIT FÜR DEN GEMINIDEN-METEORITENSCHAUER!

Der spektakulärste Meteoritenschauer des Jahres steht vor der Tür. Bereiten Sie sich darauf vor, die Geminiden unter einem dunklen, mondlosen Himmel zu genießen, wenn Sie vielleicht mehr als 100 Meteore pro Stunde sehen. <– Beitrag in Englisch –>

Raumfahrt

Europäische Rakete Ariane 6 soll erstmals Mitte 2024 fliegen

Die neue Trägerrakete der ESA hätte schon längst Satelliten ins All bringen sollen. Doch der Erstflug verzögerte sich immer wieder. Nun gibt es einen Starttermin und große Hoffnungen.

Die Vorteile eines sehr niedrigen Erdorbits

Im Rahmen eines neuen, an der Universität Stuttgart angesiedelten Sonderforschungsbereichs sollen die technologischen Grundlagen für eine nachhaltige Nutzung des Bereichs der sehr niedrigen Erdorbits erarbeitet werden. Die dort vorhandene Restatmosphäre stellt für die Satelliten eine große Herausforderung dar, der Bereich verspricht aber gleichzeitig großes Potenzial.

Aus den Sektionen und Fachgruppen

CITIZEN SCIENCE – MOND DES ASTEROIDEN (5457) QUEEN’S ENTDECKT

Erstmals wurde von Europa aus ein Asteroidenmond mittels «Citizen Science» entdeckt. An der Beobachtung massgeblich beteiligt, waren auch zwei Beobachter der Sternwarte Bülach, Stefan Meister und Andreas Schweizer.

Dazu wurde auch auf der VdS-Seite ein sehr schöner Beitrag veröffentlicht und der Blog Eintrag (Engl.) von Andreas Schweizer ist für all jene, die es ganz genau wissen wollen 😉 … und auch Sky & Telescope berichtete darüber!

1. Dezember: Hochpräzise Bahnbestimmung von Satelliten – was man aus Satellitenbahnen über Umweltveränderungen lernen kann

Prof. Dr. Adrian Jäggi, Universität Bern, Astronomisches Institut

Mit dem Start spezieller Satellitenmissionen wie CHAMP (2000-2010), GRACE (2002-2017), GOCE (2009-2013) und der noch laufenden GRACE-Follow-On-Mission (GRACE-FO), die 2018 gestartet wurde, wurde eine neue Ära der sogenannten Satellitengravimetrie eingeleitet.

Während CHAMP und GOCE unser Wissen über das statische Schwerefeld der Erde erheblich verbessert haben, waren bzw. sind GRACE und GRACE-FO hauptsächlich der Messung der winzigen zeitlichen Schwankungen gewidmet, indem sie monatliche Schnappschüsse des Schwerefelds der Erde liefern.

In diesem Vortrag wird ein Überblick über die zugrundeliegenden Prinzipien der anspruchsvollen GRACE/GRACE-FO Datenanalyse und der zugrundeliegenden Bahnbestimmung gegeben und es werden ausgewählte wissenschaftliche Schlüsselergebnisse präsentiert.

9. Dezember: Chlausguck 2023 auf der Ibergeregg

Wir treffen und am Samstag dem 9. Dezember ab 16:00 Uhr in der Sonnenhütte auf der Ibergeregg zum bereits legendären Racletteplausch. Wenn es also nicht so gutes Wetter sein sollte, ist “wenigstens” ein gemütlicher Abend unter Gleichgesinnten garantiert. Wer nicht auf Käse steht, dem steht natürlich auch der Rest der Speisekarte zu Verfügung. Wenn das Wetter es zulässt, werden wird danach auf dem grossen Parkplatz auf der Ibergeregg die zuvor zugeführten Kalorien mittels intensivem Teleskop schleppen und Sterne gucken wieder verbrennen. Die Essenszeit wird also eher früh sein.

Um es der Hüttencrew etwas leichter zu machen muss sich ab diesem Jahr jeder der sich sein Raclette reservieren will dies mit einer direkten Anmeldung reservieren. Natürlich kann man auch immer spontan kommen, aber es gibt dann ev. kein Raclette sondern muss sich was aus der Karte bestellen. Die Anmeldung zum Raclette-Essen ist deshalb ab dem 6. Dezember direkt in der Sonnenhütte unter Tel. 079 201 04 04 zu machen!

Von den Schweizer Hochschulen

ETHZ: Rätsel um Kern des Mars gelöst

Der Marskern aus flüssigem Eisen ist kleiner und dichter als gedacht. Darüber gibt es eine Schicht aus flüssigem Mantelmaterial. Das schliessen ETH-​Forscher aufgrund von seismischen Daten der Sonde InSight

UNI BERN: Besucher aus dem Weltall

‘Oumuamua ist das erste interstellare Objekt, das je in unserem Sonnensystem beobachtet wurde. Niels Ligterink präsentiert im Videointerview neue Forschungsergebnisse dazu, warum ‘Oumuamua beim Vorbeiflug an der Sonne beschleunigt wurde.

EPFL: Mit ARRAKIHS der Entschlüsselung der dunklen Materie einen Schritt näher gekommen

Das ARRAKHIS-Konsortium, für das die EPFL die wissenschaftliche Leitung innehat, hat soeben erfolgreich die Überprüfung der Missionsdefinition des Projekts bestanden, ein sehr wichtiger erster Meilenstein auf dem Weg zum vollständigen Abschluss der Missionsvorbereitung. ARRAKIHS ist ein Satellit, der von der ESA ausgewählt wurde, um die Natur der dunklen Materie zu erforschen, und der im Jahr 2030 gestartet werden soll. <– Beitrag in Englisch –>